Das urige Schnalstal ist heute unser Wander-Ziel. Bruder, Schwester, die beste Freundin von allen, Ihre Schwester und Ihr Freund, gemeinsam fahren wir über Meran in den Vinschgau, biegen nach Naturns rechts ins Schnalstal ab, fahren weiter bis nach Katharinaberg und bis nach Vernatsch.
Die Straße ist extrem abenteuerlich und wir hoffen, dass uns niemand entgegen kommt. Die Hoffnung erfüllt sich natürlich nicht, aber wir schaffen es trotzdem bis zum Anfang des auserkorenen Wanderweges, einem Waldparkplatz oberhalb von Vernatsch, auf 1.600 m, heil anzukommen.
Hier ist es noch schattig und auch recht frisch. Aber laut Google Earth soll es nicht mehr all zu lang dauern bis die Sonne auch hier an die Ostflanke des Berges gelangt.
Ein Schotterweg (Weg Nr. 9) führt unsere Wandergruppe bis zu einem Bauernhaus. Wir wandern links vorbei. Nun marschieren wir über einen Waldsteig durch einen lichten sehr sauber aufgeräumten Lärchenwald, in dem sogar ab und zu Schafe weiden, in Richtung Mairalm empor. Wir schreiten im Gänsemarsch dahin und überwinden ohne viel zu reden Höhenmeter um Höhenmeter.
Mittlerweile streichelt uns die Sonne, es wird spürbar wärmer. Wir kommen wieder auf den Forstweg den wir weiter unten für den Waldsteig verlassen haben und treffen auf zwei einsame Schafe. Schafe scheint es hier viele zu geben. Ist etwas ungewohnt, weil man derartiges Hausvieh eher auf einer Wiese als mitten im Wald vermutet.
Laut GPS haben wir die maximale Höhe von circa 2.100 Höhenmetern erreicht. Wir wandern nun über Almwiesen etwas unterhalb der Kirchbachspitz in südlicher Richtung weiter.
Murmele
„Schau dort oben ein Murmeltier“, flüstert einer meiner Wanderbegleiter. Ich packe schnell den Fotoapparat und pirsche mich an das Alpentier heran. Klick, klick, das Murmele macht keine Anstalten zu verschwinden, zeigt mir sogar ganz cool sein Hinterteil. Noch ein zwei Schritte aber dann wird des dem flinken Bummler trotzdem zu bunt. Er verschwindet unter einem Steinhaufen.
Wir wandern weiter, steigen über eine sehr schlüpfrige nasse Brücke die uns über einen eiskalten Bergbach bringt und hoffen, dass wir bald unsere knurrenden Mägen befriedigen dürfen.
Mairalm – Obere Moaralm
Es dauert nicht lange bis sich vor einer herrlichen Bergkulisse, in dem meine Schwester das Hasenöhrl ausmacht, eine Almhütte die Mair Alm erscheint. Irgendwie können wir nicht erkennen ob die Moaralm bewirtschaftet ist oder nicht. Da sie total urig ausschaut glauben wir nicht so recht daran und wandern durch die Alm-Wiesen weiter.
Es geht wiederum im Gänsemarsch in einem großen Bogen bis zu den Hängen die der Almhütte gegenüber liegen. Oh Schreck, von hier aus sieht man die Vorderseite der Almhütte. Das wäre ja nicht weiter schlimm, denn die Almhütte schaut von dieser Seite sehr einladen aus. Aber was uns ärgert ist, dass wir dort drüben Wanderer speisen sehen. Zurück gehen oder hoffen, dass wir noch auf eine weitere Wirtschaft treffen? Zurück, das geht einfach nicht, dann müssten wir ja mehrer hundert Schritt zuviel machen, also weiter.
Dicker Alm
Nach nur 10 Minuten werden wir erlöst. Eine weitere Almhütte die Dicker Alm ist in Sicht. Wir setzten uns in die Sonne und freuen uns schon auf eine deftige Mahlzeit.
Irgendwie entpuppt sich die Wirtschaft als recht hmm… – ich nenne es mal „lustig“. Die beste Freundin von allen ergreift die Initiative nimmt unsere Wünsche auf und geht schnurstracks in die Küche. Sie kommt lachend zurück. „Die Kuchl miast enk onschaugn. Deis isch brutal!“. Ich übersetzte mal: Diese Küche müsst Ihr auch anschauen, die ist extrem. In Wirklichkeit sagt die beste Freundin von allen noch so einiges aber lassen wir das mal.
Wir sind leicht entmutigt aber ein kurzes Schielen zu den Nebentischen überzeugt uns, dass das Essen wohl nicht der Küchenausstattung entspricht sondern ganz im Gegenteil super gut ausschaut!
Tatsächlich! Trotz „brutaler Küchenausstattung“ gibt es erstens üppige Portionen, dass man sich fast wundert wie die wohl in der „Minikuchl“ Platz gehabt haben und zweitens eine wirklich gute Qualität. Die Knödel, die Suppe, der Speck und der Käse und auch das Brot munden einem jeden von uns vortrefflich.
Da wir noch ein ordentliches Stück Wanderweg vor uns haben brechen wir auf in Richtung Jausenstation Dick. Wir folgend dem Steig Nr. 10 (A7 archäologischer Wanderweg) und wandern leicht abwärts (circa 300 Höhenmeter) weiter in südlicher Richtung bis zur Jausenstation Dick.
Jausenstation Dick
Nun biegen wir rechts ab und folgen der Straße deren Kehren wir ab und über einen Steig abkürzen. Wir treffen nach circa 30 min auf den Weg Nr. 24 und wandern wieder ein sehr kurzes Stück der Straße entlang. Nun biegen wir links ein und folgen dem Steig, der Teil des bekannten Meraner Höhenweges ist und uns einmal mitten durch einen Bauernhof führt.
Der Wanderweg führt uns immer noch leicht abwärts. Weiter geht es durch den Wald in ein kleines Tal hinein. In diesem Tal überqueren wir nochmals den Bergbach den wir schon einmal überschritten haben. Nun steigen wir auf der gegenüberliegenden Seite des Tales über Stufen eher steil empor bis zu einer Hofstelle an der wir rechts abbiegen um dem Steig Nr. 10A (A7 archäologischer Wanderweg) zu folgen.
Es geht teilweise entlang des Bergbaches circa 300 Höhenmeter aufwärts bis wir auf den Weg Nr. 9B treffen dem wir links folgen. Nun wandern wir flach weiter bis zum Bauernhaus, das wir am Start unserer Wandertour links passiert hatten. Vor dem Bauernhaus machen wir am Wegrand auf einer Wiese noch kurz Rast und lassen uns von der Sonne streicheln. Der Bauer, der zufällig vorbeikommt, hat nichts dagegen solange wir nicht mitten in die Wiese reinlaufen.
Nach einem weiteren Kilometer kommen wir auf dem Parkplatz bei unserem Ausgangspunkt an. Wir haben insgesamt 13 Kilometer, eine Höhenleistung von 1.000 m und eine Wanderzeit von circa 5 Stunden hinter uns.
Fotoimpressionen Wandern Schnals
Wanderung Schnalstal
Akt. Position: -km, -m
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Eckdaten der Tour
Rund-Wanderung Vernatsch / Katharinaberg – Wandern im Schnalstal (Südtirol)
- Dauer: 5:10 h
- Distanz: 14,0 km
- Bergauf: 877 m
- Bergab: 896 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- Dicker AlmHöhe: 2.069 m ü. d. M.GPS: 46.679995, 10.966003
- Jausenstation DickHöhe: 1.700 m ü. d. M.GPS: 46.667899, 10.964693
- MairalmHöhe: 2.088 m ü. d. M.GPS: 46.685693, 10.966376
- StartpunktHöhe: 1.603 m ü. d. M.GPS: 46.695080, 10.945768
Das klingt – vor allem mit gleich mehreren Almhütten am Weg – ganz besonders verführerisch 🙂
(und am liebsten möcht ich in den Knödel einibeissn *g)
Griassle, Eveline
Mit Knödel einibeissn isch nix mear. Er wor nämlich so guat dass mir der Wirtin olle Knödel weggessen hobn und si gonz ohne zrug glossn hobn 😉
Bis näxts Johr hot sie jo Zeit zum Neie mochn 😀
Hallo, vielen Dank für den tollen Tipp. Wir haben die Tour genauso ablaufen, es hat grossen Spaß gemacht. An der Moaralm haben wir natürlich Pause gemacht, und ein Glas Almmilch getrunken. Der Almödi der die Hütte bewirtschaftet ist echt urig. Blöderweise gab kurz vor Ende das Navi wegen der Batterie auf, aber die Karte konnte weiter helfen. Wir hatten den ganzen Tag super Wetter und erinnern uns nun wieder zu Hause sehr gern daran. Viele Grüße aus Berlin
Hallo Karsten,
freut mich, dass der Tipp gut angekommen ist 🙂