Weil wir vorige Woche, beim Wandern durch die Rastenbachklamm, das obere Stück ausgelassen haben, wollen wir heute nochmals hin und es nachholen, in Kombination mit einer Wanderung über den Kalterer Friedensweg.
Von Altenburg geht es zuerst hinaus auf die Panoramaaussicht auf Kalterer See, St. Peter Kirchenruine und Kaltern, über die Hängebrücke hinüber Richtung Kirchenruine (Punkt Liebe) und dann tief hinunter in die Rastenbachklamm (Punkt Mut) zum Altenburger Bach.
So können wir nun, nach links abzweigend, das obere Stück Rastenbach-Wanderung nachholen. Dieses ist gleichzeitig der Kalterer Friedensweg, den wir nun in umgekehrter Richtung erwandern. Umgekehrt in der Reihenfolge seiner sieben Besinnungspunkte: Maß, Klugheit, Gerechtigkeit, Glaube, Hoffnung, Mut und Liebe.
Jedes Jahr im Mai findet in der Tramin der Gewürztraminer Weinwandertag statt. Wein und wandern, ob das eine mit dem anderen zusammenpasst, darüber kann man streiten. Ich erinnere mich dabei an Kinder- und Jugendtagen. Damals hat man des Öfteren auf so manchen Berggipfel den einen und anderen Wanderer und sogar Bergsteiger „a Flaschl“ auspacken gesehen. Das eine Mal, als ich mit dem Andreas auf die Rotwand in der Rosengartengruppe rauf geklettert bin, da war es besonders krass! Da standen doch tatsächlich zwei Einheimische am Gipfel – wohlgemerkt am Gipfel, den man nur über Klettersteige erreichen kann – und haben ein „Flaschl“ runter geblitzt. Wahrscheinlich kein „Guatr“, sondern eher a „Leps“ aber trotzdem, Alkohol und Bergsteigen – naja….
Wir sind heute beim Gewürztraminer Weinwandertag nicht so gefährlich unterwegs und dürfen uns darum gerne das eine oder andere Glas gönnen. Zusammen mit Anna, spazieren wir zuerst über St. Jakob zum Altersheim hinunter.
Visasvis hat vor wenigen Tagen das Hotel „Vineus Tramin“ eröffnet. Ein zwei Fotos und dann geht es den wunderbaren Kastelaz Weinberg hinauf. Heute dürfen wir direkt durch den mit Mohnblumen durchsetzen Weinberg spazieren. Die Morgensonne im Gesicht, die frischgrünen Triebe der Weinreben, die roten Mohnblumen und am Gipfel des Hügels ein Glas Weißwein. Was will „Mann“ mehr…
Die Apfelblüte ist schon beim Abklingen, höchste Zeit nochmals durch die blühenden Apfelbaumanlagen zu wandern. Wir parken oberhalb der Tennisplätze von Tramin und spazieren zuerst durch frisch getriebene Weinberge, dann durch Apfelplantagen über Güterwege Richtung Kalterer See.
Frösche quaken in den Entwässerungsgräben. Wir können sie nicht nur hören, sondern auch sehen. Es sind zahlreiche. Für die aktuelle Jahreszeit ist es viel zu warm. Es dauert nicht lang bis wir trotz gemütlichen Spazierens so richtig ins Schwitzen kommen.
Zuerst über den Kreuzgang hinauf auf den Kastelaz Hügel zur „Vigna Kastelaz“ der Elena Walch den Gewürztraminer Kastelaz verkosten, dann hinüber zum Schloss Rechtenthal die Gewürztraminer der Kellerei Ritterhof / Roner probieren, anschließend über den Schleichweg „Drei-Häuser“-Kolbenhof auf die Reitwiese zum Hofstätter hinauf, natürlich wiederum den goldgelben „Weißn“ verkosten, weiter zum Nussbaumerhof den Gewürztraminer „Nussbaumer“ genießen und über den Plattenhof und dem Naturerlebnisweg zurück nach Tramin wandern um den Fotorucksack abstellen zu können und ohne Fotostress die Gewürztraminer Weinwanderung gemütlich – so wie es auch jeder normale Weinwandertag Besucher machen würde – ausklingen lassen. So der Plan.
Nun geht es an die Umsetzung. Da Wein und Kleinkind nicht unbedingt ideal harmonieren, begleiten mich nicht meine Mädels, sondern der Andreas. Irgend jemand muss schlussendlich das Glas ins Licht halten, wenn ich es fotografieren will.
Weingut Elena Walch
10.15 Uhr. Wir stehen vor dem toskanisch anmutendem Wirtschaftsgebäude auf dem Kastelaz Hügel. Der Blick streift über den gegen Süden ausgerichteten Weinberghang ins Dorf Tramin hinunter, bleibt kurz am imposanten Kirchturm mit seinem glitzernden Tramin-Wappen hängen um dann über die Traminer „Leitn“ zur Fraktion Rungg hinaus zu schweifen.
Meist ist die Apfelblüte knapp vorüber, wenn das das Weindorf Kaltern zum alljährlichen Weinwandertag lädt. Dafür verleihen frischen Triebe von Weinreben der Landschaft rund um den Kalterer See einen herrlichen gelbgrünen Anstrich.
Wie fast jedes Jahr haben wir auch heuer beschlossen dem zweiten Teil der Einladung „Weinwandertag“ Tribut zu zollen. Auch wenn ich gut verstehen kann, dass so mancher Besucher der Wein- und Wanderveranstaltung lieber mit den bereit gestellten Shuttle Bus zwischen den zahlreichen Weinbetrieben hin und her pendelt, um der Zeitersparnis wegen so die meisten Weinaufschankstationen abgrasen zu können, so ist uns trotzdem die Komponente Wandern wichtiger.
Von den Parkplätzen am Kalterer See wandern wir hinauf zum Kellerlabyrinth des Weingutes Dominikus.
Wir kehren nicht ein, da wir den einmaligen Keller bereits kennen. Der Steinmauerkeller des Dominikus wäre jedes Jahr wieder interessant anzusehen; wir hoffen aber, dass Anna im in Bewegung gehaltenen Kinderwagen bald einschläft.
Fest der Musikkapelle Tramin am Traminer Festplatz. Getrunken und gespeist haben wir schon, die Verdauung in Gang kriegen ist nun angesagt. Ein schöner Spaziergang durch Tramin und die umliegende Weinberge soll es richten.
Durch Tramin nach Rungg wandern
Wer mitten durch Tramin wandern will, der kommt um die Hans-Feur-Straße nicht herum. Vom Festplatz geht es vorbei an der Pfarrkirche bis zum Dorfplatz hinauf, dann weiter über die Andreas Hofer Straße bis in die Fraktion Rungg und anschließend bis zum Freisinger Hof hinüber.
Der Freisinger Hof hat im Jänner 2014 spektakuläre Berühmtheit erlangt. Damals hat ein 400 Kubikmeter großer Felsbrocken das Wirtschaftsgebäude komplett durchbrochen und ein anderer ist durch die Weinberge bis wenige Zentimeter vor der Haustür des Wohnhauses gerollt. Glücklicherweise ist nur materieller Schaden entstanden, nicht auszudenken, wenn der zweite Felsbrocken nur ein zwei Meter weiter gerollt wäre. Heute kann man diesen gewaltigen Brocken immer noch bestaunen. Man hat ihn mit einer Seilsäge geteilt und in die Steinmauer vor dem Haus eingearbeitet.
Vor einiger Zeit hat mich ein Kollege auf dieses Video vom Wanderweg „El caminito del Rey“ (auch Camino del Rey) in der Schlucht von El Chorro in Spanien aufmerksam gemacht. Schon allein das Video macht einem klar, dass die Worte Schwindelfreiheit und Trittsicherheit auf diesem über hundert Jahre alten Weg eine ganz andere Bedeutung bekommen.
Video El Camino
Etwa einen Meter breit und 100 Meter über dem Grund der Schlucht, die als eine der beliebtesten Kletterregionen Spaniens gilt, wurde der 3 Kilometer lange Weg ab 1901 angelegt, um den Mitarbeitern der Wasserkraftwerke die Wartungsarbeiten zu erleichtern.
Wieder Freitagabend in Südtirol. Und abermals wollen der Andreas und ich ausgehen. Und wiederum soll das Ziel unser Stammlokal am Traminer Dorfplatz, das „Platzl“ sein. Da aber bekanntlich ein gutes Glas Wein nicht nur Alkohol, sondern auch eine ganze Menge Kalorien beinhaltet, wählen wir wie schon letzten Freitag einen „kleinen Wander-Umweg„. Wir wollen uns das „Glasl“ verdienen.
Die vorige Freitagswanderung ging südöstlich in die Nachbargemeinde Kurtatsch. Heute wollen wir nach Kaltern wandern und zwar bis nach St. Josef am See und dann wieder zurück bis ins „Platzl“ von Tramin wandern.
Abermals Start Mandlhof, eine Stunde früher als letzten Freitag. Ich bin auf dem Geschmack gekommen, da kann ich gut und gerne eine Stunde Arbeitszeit abzwacken 🙂
In den Weinbergen vor dem Schloss Rechenthal sitzen eine Handvoll Mädels, alle bewaffnet mit Block und Bleistift. Fleißig zeichnen sie Gräser und Kräuter ab. Bravo, so gehört sich das, moderne Techniken verschmähen! Wäre ja viel zu einfach mit einen Fotoapparat ein Bild zu schießen. Wer was auf sich setzt, der zeichnet ab *g*!
Vor uns die „Drei Häuser“; wir wanden rechts circa 200 m unter dem Kofler Hof zum Maratscher Hof hinüber und dann weiter nach Söll, wo der Andreas beim Fritzenhof zu den fast reifen Kirschen hinüber gelüstet.
Durch den Seeberg
Einige wenige Höhenmeter wandern wir nun abwärts bis zur Feuerwehrhalle von Söll und dann vorbei am Hof des Baron di Pauli in den Forstweg, der ins in den Seeberg hinein führt. Es ist der gleiche Forstweg den ich mit der besten Ehefrau von allen im April 2012 entdeckt hatte (ja auch ein Einheimischer entdeckt in Tramin/Kaltern ab und zu noch einen neuen Wanderweg).
Freitag Abend. Ich will heuer meine Wanderfitness und Wanderausdauer wieder etwas aufbauen. Die letzte defftige Bergtour liegt lange zurück, die Wandern-Muskulatur hat sich schon seit geraumer Zeit verabschiedet. Irgendwie muss die wieder her. Von null auf hundert will ich nicht, kann ich nicht, darum habe ich mit dem Andreas vereinbar, dass wir zukünftig, beim Ausgehen ins „Platzl“, kleine Umwege machen werden 😉
Heute steht nun die erste „zu Fuß Ausgehtour“ an.
Gestartet wird bei mir zu Hause. Vom Mandlhof marschieren wir in der kürzesten möglichen Linie zum Gummererhof hinauf.
Als ich noch ein kleiner Bub war, bin ich öfters diesen Weg zusammen mit meinen Geschwistern hochgelaufen. Damals gab es noch direktere Steige. Heute versperrt eine Mauer oder ein Zaun so manche Abkürzung durch die Weinberge.
Damals sind wir mit Lederhose und barfuß unterwegs gewesen. Die „Deitschn“ die uns gesehen hatten waren alle geschockt. Wer um Gotteswillen lässt 3 bis 5 Jahre alte Kinder alleine und noch dazu barfüßig über steile Steige klettern? Sind die eventuell irgendwo ausgebüchst?
Wandern in Kaltern und Tramin bedeutet vor allem den frühen Frühling und späten Herbst wandertechnisch zu erkunden. Die beiden Nachbardörfer liegen in tiefen und milden Lagen und weißen ein sehr wetterbegünstigtes südländisches Klima auf. Wenn z.B. ein Kalterer oder Traminer in den ersten Frühlingsmonaten aufgrund des vermeintlichen wärmeren Klimas einen Ausflug zum Gardasee unternimmt, ist er oft enttäuscht, weil er keine höheren Temperaturen und kein wärmeres Wetter als in seinem Heimatdorf antrifft.
Unsere beiden Traminer beschließen darum heute in ihrem Tal zu bleiben. Eine Grenzüberschreitung werden sie zwar wagen; mehr dazu später.
Am nordöstlichen Dorfrand von Tramin liegt Finnland. Nicht das echte Finnland, aber das Traminer Finnland. Die korrekte geografische Bezeichnung: Tramin, Mühlgasse 58, gleichzeitig der Standort des Mandlhofs.
Genau von hier starten sie also, die beiden Traminer. Auch das ist nicht ganz korrekt so, denn nur der eine ist ein echter Traminer Spross. Der andere ist eine Sie und „nur“ eine „Zuakeiratete“ aber das soll uns für diese Wanderbeschreibung egal sein.
Klein Venedig in Kaltern am See, genauso schaut das hier aus. Da wandert doch tatsächlich ein Bach lautstark quer durch Weinberge, schlüpft unter die Drahtrahmen der Spalier hindurch, spaziert entlang der Pergeln, biegt dann links in eine asphaltierte Straße ein, folgt ruhig und schön brav der Straße, bricht nicht aus, obwohl das Gelände rechts und links teilweise ein wenig tiefer liegt. Das Ziel ist klar, der Kalterer See! Leider haben wir keine Gondel (siehe Gondel am Kalterer See) dabei, sonst könnten wir bis zu unserem Startpunkt des heutigen Spazierganges zurück schiffen oder gondeln.
Gerade eben sind wir aus dem Frühlingstal gekommen. Heuer hat die Blüte der Großen Schneeglöckchen – auch Märzenbecher genannt – ziemlich früh eingesetzt. Der interessierte Spaziergänger oder Wanderer möge hier die Tage vergleichen:
Die Frühlingstal-Wanderung zwischen dem Kalterer See und dem Montiggler See gehört bei uns beiden fast jedes Jahr zum Wanderprogramm. Sie markiert den Beginn des Frühlings und der sich anbahnenden Wandersaison. Heuer war die leichte Wanderung besonders interessant, da der Angelbach, der den großen Montiggler See mit dem Kalterer See verbindet, für seine Verhältnisse (meist nur ein mickriges Rinnsal) sehr viel Wasser führt.
Morgen soll eine mittlere Katastrophe anstehen. Es soll schneien. Am Tag vor dem Faschingsdienstag! Warum das eine Katastrophe sein soll? Bekanntermaßen ist heuer ein ungerades Jahr d.h. Egetmann Umzug! Das allerwichtigste Ereignisse für jeden Traminer. Der Egetmannumzug findet zwar bei jeder Witterung statt, aber für die schweren, oft von pensionierten Traktoren gezogenen, Faschingswagen wäre Schnee zwecks vorwärts kommen sicherlich ein Problem.
Wir wollen mal das Beste hoffen, heute die Negativgedanken einfach über Bord verwerfen und den herrlichen, keine Wolke trübenden, Tag voll auskosten.
Ich habe mit dem Workaholic, mit dem ich verheiratet bin, ausgemacht, dass ich ihn heute von den Büchern loseisen darf, ihn rund um den Kalterer See schleifen darf und ihn dann bei der Egetmann Faschingswagenschau am Traminer Sportplatz zu Mittag einladen darf. So viele Darf auf einmal, meine Vorfreude ist riesengroß!
Zwar lächelt die Sonne vom strahlend blauen Himmel, trotzdem lassen die Temperaturen etwas zu wünschen übrig. Darum und weil es schon fast 11.00 Uhr ist, ist es wohl besser den Spaziergang zu einer zügigen Wanderung um zu funktionieren.
Der Kalterer Seeweg führt von Tramin zum Kalterer See hinein. Wir wandern über die leicht modifizierte Variante zuerst zum Plattenhof hinauf. Der zügige Schritt verscheucht schnell die Kälte. Der Workaholic, mit dem ich verheiratet bin, ist heute trotz Bücherentzug ziemlich friedlich. Beim großen Porphyrstein, wo der Wanderer einen tollen Blick auf die Nordseite von Tramin erhaschen kann, machen wir ganz kurz halt, dann geht es weiter zum Restaurant und Pizzeria Plattenhof hinauf. Im Winter ist der Plattenhof geschlossen, das erübrigt die Qual der Wahl einzukehren. Über der Steig Nr. 11A wandern wir hinunter zum „normalen“ Kalterer Seeweg um dann vorbei am St. Josef am See Kirchlein bis zum Seestrand am Westufer des Kalterer Sees zu gelangen.