Von Altenburg führt ein wunderbarer Naturerlebnisweg bis nach Kaltern. Flach, gemütlich, ein Spazierweg der jetzt im Frühjahr einen ganz besonderen Reiz hat.
Die Motivation der Kleinen ist heute groß, denn am Ende des gemütlichen Wanderweges wartet eine Überraschung: der Kalterer Hochseilgarten.
Vom Sonnegghof geht es zuerst links hinauf bis zum Waldrand. Hier beginnt der Waldsteig Nr. 11.
Vor einiger Zeit hat mich ein Kollege auf dieses Video vom Wanderweg „El caminito del Rey“ (auch Camino del Rey) in der Schlucht von El Chorro in Spanien aufmerksam gemacht. Schon allein das Video macht einem klar, dass die Worte Schwindelfreiheit und Trittsicherheit auf diesem über hundert Jahre alten Weg eine ganz andere Bedeutung bekommen.
Video El Camino
Etwa einen Meter breit und 100 Meter über dem Grund der Schlucht, die als eine der beliebtesten Kletterregionen Spaniens gilt, wurde der 3 Kilometer lange Weg ab 1901 angelegt, um den Mitarbeitern der Wasserkraftwerke die Wartungsarbeiten zu erleichtern.
Das Herzstück des UNESCO Weltnaturerbes Dolomiten liegt nicht in Südtirol, sondern verteilt sich auf die drei Provinzen Südtirol, Trient und Belluno. Heute wollen wir außerhalb Südtirols wandern und dabei eines der bekanntesten Dolomitengebiete besuchen. Ein Eldorado für Kletterer: das Dolomitengebiet rund um die Cinque Torri.
Schaut man auf eine Landkarte, so befinden sich die Cinque Torri (5 Türme), die bei Sportkletterern weltweit bekannt sind, im Dolomiten-Dreieck Cortina d’Ampezzo (Belluno) – Corvara (Südtirol) – Alleghe (Belluno), wobei Cortina d’Ampezzo der nächstgelegene Punkt ist.
Obwohl wir im letzten Winter zumindest teilweise (ich die Hälfte der Abende, die beste Ehefrau von allen nur einen einzigen Abend *g*) einen Kletterkurs in der Kletterhalle Tramin besucht haben, wollen wir nicht klettern, sondern wandern. Der Kurs war zwar sehr interessant, hat uns aber darin bestärkt, dass Klettern für uns beide wohl auch in Zukunft nicht das Richtige sein wird. Toll, interessant, herausfordernd, aber uns beiden fehlt etwas sehr Wichtiges: die mentale Stärke!
Wer sich nun fragt wo denn der zweite Abend geblieben ist, dem sei gesagt: dieWanderer haben geschwänzt. Grund wird zensiert 😉
Am zweiten Abend ist es scheinbar um verschiedene Grifftechniken gegangen. Ich kann das leider nicht aus erster Hand wiedergeben und muss das recherchieren:
Kletter-Griffarten:
Obergriff (Henkel) Man greift mit der Hand wie eine Sprosse an einer Sprossenwand und zieht nach unten. Bei schwierigen Griffen kann man den Daumen auf den Zeigefinger drücken, um mehr Druck aufzubauen.
Gestern Abend waren dieWanderer beim Kletter Kurs, für Anfänger natürlich! Möchten dieWanderer nun dieKletterer werden? Nein, dieWanderer bleiben Wanderer. Wandern in Südtirol bedeutet vor allem auch Bergsteigen. Bei so manchem Gipfel gilt es, einen leichten Klettersteig zu überwinden. Da liegt es nahe, einen Kletterkurs zu besuchen, um zumindest ein wenig Gefühl für Seil, Sicherung und „kraxeln“ zu bekommen.
Acht Abende in der Kletterhalle Tramin mit den Kletterlehrern Andreas Kofler und Andreas Psenner stehen uns bevor.
In der Kletterhalle Tramin
Erster Abend
Wir schauen nach oben, ich schaue ins Gesicht der besten Ehefrau von allen. Oha, schaut ein klein wenig bleich aus.
Heute steht die Umrundung des Latemars an. Da die beste Ehefrau von allen auf keinen Fall einen Klettersteig begehen möchte, habe ich mich gestern ausführlich per Internet informiert. So ganz schlau bin ich aber nicht geworden. Meistens hat es geheißen: Trittsicherheit erforderlich, einige kleinere Klettereien, schwieriger Alpinweg, aber keine Seilsicherung erforderlich, kein Klettersteig.
Da mir das etwas wenig aussagekräftig vorgekommen ist, habe ich mich zusätzlich bei meiner Schwester erkundigt, die schon einmal eine Latemar-Runde gemacht hat. Sie sagte: alles problemlos machbar, maximal 4 bis 5 Stunden. Mir kam das zwar etwas Spanisch vor, da laut trekking.suedtirol.info die Tour mit circa 9 Stunden veranschlagt wird, aber was soll‘s.
Proviant, Bekleidung und natürlich Fotoausrüstung eingepackt und auf geht es, vorbei am Feriendorf Carezza hinauf zum Karerpass. Wir parken unseren Wagen direkt bei der Talstation des neuen Skiliftes (circa 1.750 m) auf der rechten Seite der Straße und starten zuerst über den Wanderweg Nr. 17 und dann über den Bergsteig Nr. 18 zur kleinen Latemarscharte (circa 2.500 m) empor. Wir haben uns absichtlich für diesen Startpunkt und für diese Richtung entschieden, um den anstrengenden Teil, mit den direkten Höhenmetern (circa 900 m) am Beginn der Bergtour hinter uns bringen zu können.