Der Winter hat Südtirol fest im Griff und hat das ganze Land in eine wunderbare Winter-Märchenlandschaft verwandelt. Als Wanderbegeisterte juckt es uns in den Beinen. Wir müssen unbedingt hinaus in die weiße Pracht. Schneeschuhe müssen her und zwar schnell. Gesagt getan, Schneeschuhe ausgeliehen und schon sind wir startbereit in Richtung Grauner Joch.
Ring, ring, … das Telefon klingelt. Schwesterherz ist in der Leitung. „Geat’s mit Reinwold eini? Mir gean aui“. Sinngemäße Übersetzung: Wollt Ihr mit uns (meine Bruder und meine Schwester sind damit gemeint) mitfahren ins Skigebiet Reinswald? Wir gehen mit den Tourenski hinauf. Da Schwesterherz uns versichert, dass wir mit unseren Schneeschuhen (Ciaspole) leicht mithalten können, lassen wir uns breit schlagen und nehmen die Autofahrt in Kauf.
Um 11.30 Uhr passieren wir Sarnthein und um circa 12.00 Uhr kommen wir in Reinswald an. Der Parkplatz ist fast komplett besetzt, aber ganz hinten finden wir noch ein Plätzchen.
Die beste Freundin von allen und ich müssen erst studieren wie man die Schneeschuhe anzieht. Wir benötigen ein zwei Minuten bis wir verstehen, dass wir die Steighilfe nach vorne klappen müssen, damit die Schneeschuhe nicht parallel zum Boden sitzen, sondern leicht angewinkelt die Steigung weniger Steil erscheinen lassen. Nach vier Minuten ist es vollbracht. Die Schneewanderschuhe sitzen und wir können starten.
Oh Schreck! Keine Handschuhe dabei! Was nun? Zum Glück hat mein Bruder noch ein zweites Paar in seinem Rucksack. Nochmals gut gegangen, aber damit ich das nächste Mal nicht wieder was vergesse hier eine kurze Checkliste:
- Skijacke oder vergleichbare Jacke
- Skihose oder Tourenskihose (eventuell auch Gamschen)
- Bergschuhe
- Warme Kappe
- Sonnebrillen
- Wanderstöcke
- Handschuhe
- Schneeschuhe
- Rucksack mit Getränke
- GPS (leider finde ich im Internet wenig Schneeschuhtouren für das Gerät)
Wir starten Querfeldein durch den circa 40 cm tiefen Schnee. Die Schneeschuhe können mein Gewicht zusammen mit dem 10 kg Rucksack nicht immer an der Schneeoberfläche halten. Ich breche des Öfteren ein. Die beste Freundin hat es da schon besser. Ihr Fliegengewicht gepaart mit „Null-Gepäck“ machen sich bezahlt.
Der Schneewanderweg führt uns entlang der Rodelbahn in Richtung Sunnolm (1.850 m) empor. Immer wieder kürzen wir einige Kurven ab indem wir durch den tiefen Schnee stapfen. Rupert mit den Tourenski voraus. Er gibt das Tempo vor. Die besten Freundin von allen und ich hinter her mit den Schneeschuhen und hinter uns Sibille mit den Tourenski.
Das Queren von steilen harten Hängen erweist sich mit unseren Schneeschuhen (TSL 225) als etwas mühsam, da sie etwas wenig Seitenhalt bieten.
Wir beide Schneeschuhwanderer können auf harten Untergrund recht gut mithalten, ja wir könnten sogar die Tourenski Läufer überholen. Auf weichen Untergrund, brechen wir etwas in den Schnee ein und müssen uns den Tourenskigehern geschlagen geben.
Wir passieren die Sunnolm. Rupert legt einen Zahn zu – nein zwei Zähne! Irgendwie fühle ich mich nicht fit. Ich kann nicht mithalten. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich gewohnt bin mit den Wanderstöcken stark mitzuhelfen, was angesichts der Schneedecke von 30 bis 60 cm nicht machbar ist.
Nach circa einer guten Stunde kommen wir nacheinander bei der Bergstation der Kabinenseilbahn beim Pichlberg-Alm & Luis´ns Iglu (2.130 m) an.
Nun beginnt die große Suche nach einem Tischplatz im Inneren, den draußen ist es saukalt und wir total durchgeschwitzt. Glückskinder wie wir, finden aber ein kleines Plätzchen und drängen uns zwischen einem Pärchen und einer Familie zu Tisch.
Wir speisen und trinken wie die Götter und wärmen uns mit einem Jagertee auf. Einer langt leider nicht und Rupert bestellt einen zweiten mit einer kleinen Anmerkung für den Wirt: „Sog’sch in Luis an schean Gruaß und er soll in Tee a an Jagertee eini tean!“ Die Kellnerin versteht die Anspielung. Die zweite Runde kommt deftig wie sich’s gehört und ein „Schnapsl“ gibt es obendrein.
Um circa 15.00 Uhr treten wir den Rückweg in Richtung Tal an. Nun haben wir Schneeschuhgeher keine Chance und vereinbaren darum mit Bruder und Schwester als Treffpunkt die Bar Bärnstub (1.570 m) bei der Talstation der Kabinenbahn.
Schneeglitzernde Wiesen, winterliche Bäume, eine märchenhafte Landschaft! Wir stapfen durch den tiefen Schnee abseits der Piste. Der Abstieg mit den Schneeschuhen geht recht flott voran. Der Schnee bremst unsere Schritte, sodass wir auch über steile Hänge ohne Probleme und ohne unsere „Kniescheibenbremsen“ all zu sehr in Anspruch nehmen zu müssen, flott runter laufen können. Einmal gönne ich mir sogar einen Sturz in das weiche Weiß!
Circa zwanzig Minuten dauernd der Abstieg, dann ist das Schneeerlebnis leider vorbei. Schade!
Hier breche ich nun diesen Schneeschuhwanderbericht ab, denn nun beginnt der Teil in der Bärnstubn, welche nichts mit Wandern und Fitness zu tun hat *g*.
In Reinswald kann man ganz hervorragend Schneeschuhwandern. Vorteil: ein sicherer Weg, keine Lawinengefahr, genug Einkehrmöglichkeiten. Nachteil: viele Menschen, ein großer Trubel, den man als Schneeschuhwanderer nicht immer haben möchte. Aber ab und zu sicherlich toll!
Einkehrmöglichkeiten Reinswald:
Talstation: Bärnstub (1.570 m), Reinswald/Talstation Kabinenbahn, Tel. (+39) 0471 625534 , www.baernstub.com, Fassungsvermögen: 130 Sitzplätze, Besonderheit/Specials: Sonnenterrasse, Iglu-Stimmung, Bar-Restaurant-Pizzeria, Ziel der Rodelbahn, direkt am Parkplatz und an der Bushaltestelle (Skibus) an der Talstation gelegen.
Halbweg: Sunnolm (1.850 m) Reinswalder Wiesn Tel. (+39) 0471 625324, www.sunnolm.it, Fassungsvermögen: 150 Sitzplätze, Besonderheit/ Special: Sonnenterrasse, Iglustimmung, Mittelstation Rodelbahn.
Berstation: Pichlberg-Alm & Luis´ns Iglu (2.130 m), Reinswald/Bergstation Kabinenbahn Luis Thaler – Tel. (+39) 0471 625280, www.pichlberg.it, Fassungsvermögen: 150 Sitzplätze, Besonderheit/ Special: Sonnenterrasse, Iglu-Stimmung, Hütteninstrumente, Start der Rodelbahn.
Schneeschuhtour in Reinswald
Akt. Position: -km, -m
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Eckdaten der Tour
Schneeschuhwandern in Südtirol – Reinswald (Sarntal)
- Dauer: 2:15 h
- Distanz: 3,0 km
- Bergauf: 531 m
- Bergab: 0 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Schneeschuhwandern macht auch viel Spaß, finde ich und wenn man sich erst mal ein bisserl an die Dinger gewöhnt hat, geht’s ganz gut 🙂
Beim ersten Mal hatte ich richtig Schiss vor dem Runterweg – und dann war’s laufend, rutschend und fahrend erst die riesen Gaudi, hat unheimlich viel Spaß gemacht 😀
Es geht hier grad ein „weißes“ SeeWebcambild vom Sonntag die Runde – so haben wir ihn noch nie gesehen 😉
Falls wir uns nicht mehr lesen wünsch ich dir schon mal schöne Feiertage – habt’s es fein!!
Alles Liebe, Eveline
Dir auch frohe weiße Weihnachten. Bin mir nämlich nicht sicher ob ich den einen oder anderen Post noch vor Weihnachten schaffe. Hätte zwar noch viere vom Herbst nachzuholen aber das wird eng…