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Schlösser – und Weinbergwanderung Eppan-Berg

Wanderspazierweg, wo wir noch nie waren und in nicht allzu weiter Ferne gesucht. Hmm – Eppan waren wir selten. Okay, Eppan. Am besten durch oder an Weinbergen entlang, das ist jetzt im Herbst besonders reizvoll.

Spielstraße Fahndlweg Eppan

Spielschleuse in der Spielstraße Fandlweg in Eppan
Spielschleuse in der Spielstraße Fahndlweg in Eppan

11.00 Uhr, wir sind gerade auf der Kapuzinergasse an der Eishalle in Eppan vorbei spaziert und befinden uns nun auf dem Fußweg Fahndlweg (im Südtiroler Fluratlas als Gfandlweg bezeichnet). Jetzt staunen wir nicht schlecht. Der Fahndlweg ist eine Spielstraße, wow! Da kommen wir mit unserer Anna nicht so schnell durch. Macht nichts, wir sind ja zum Spazierengehen hier, da kann man schon mal eine Spielpause einlegen – auch gleich am Anfang. Und wenn es dann noch so gemütliche Hängematten für den Tati gibt, dann erst recht.

Ein Kletternetz, überdimensionale Stühle und Hängematten, ein Bachlauf mit Spielschleusen, eine Rutsche, alles locker verteilt auf dem Fußweg Fahndlweg. Als Traminer Tati bin ich richtig neidisch auf die Eppaner.

Über uns bewacht das malerische Gleifkirchlein das Dorf St. Michael und dahinter weckt der Gantkofel Erinnerungen an unser Gantkofel Bergtour. Solche anstrengenden Bergtouren sind nun mit Nachwuchs nicht mehr machbar und ehrlich gesagt, die Kondition würde auch fehlen.

Schloss Englar

Schloss Englar
Schloss Englar

 

Nach einer halben Stunde führt unser Herbstspaziergang durch eine malerische Straße und dann entlang des Bächleins, dessen Wasser der Spielstraße als Hauptattraktion dient, weiter bis zum Schloss Englar.

Das gotische Schloss der Grafen Maria und Johannes Kuehn-Belasi mit eigener Kapelle und weitläufigem Gutshof ist heute ein 3-Sterne-Hotel.

Wir wollen am Gutshof von Schloss Englar vorbei, werden aber von wachsamen Gänsen aufgehalten. Neben dem Kirchlein St. Sebastian befindet sich eine Pferdekoppel, zumindest dem Aussehen und Geruch nach zu urteilen, denn Pferde sind nicht zu sehen. Ach, da drüben, zwischen den Apfelbäumen, da auf der Wiese, da stehen sie, die schönen Vierbeiner. Die beste Mami von allen will nicht so recht rüber. Wegen der Gänse. Sie hat Angst vor einem Gänseangriff. Gänse sind ziemlich aggressive „Wachhunde“. Eine Frau mit einer Schubkarre kommt uns entgegen. Ich frage: „Dürfen wir hier vorbei, zu den Pferden?“ Das wird bejaht, und da jemand vom Gutshof anwesend ist, gibt sich die beste Mami von allen einen Ruck und im Nu sind wir an den Wachgänsen vorbei.

Picknick

Haflinger und Esel zwischen Schloss Englar und Schloss Moos-Schulthaus
Haflinger und Esel zwischen Schloss Englar und Schloss Moos-Schulthaus

Zwei schöne Haflinger und obendrein ein Eselchen. Anna ist vollauf begeistert. Da liegt es nahe, dass wir das geplante Picknick hier zwischen den Apfelbäumen mit Blick auf die Vierbeiner abzuhalten.
Die Freude in den Augen der Kleinen ist nicht zu übersehen. Was gibt es Schöneres als einen gemütlichen Herbstspaziergang, der von strahlenden Kinderaugen begleitet wird. Und was gibt es Schöneres als die beste Ehefrau von allen die zugeben muss, dass der Tati wieder einmal eine super tolle Wanderung mit Unterhaltungsprogramm für die Kleine ausgesucht hat. Das freut mich ganz besonders, weil die beste Mami von allen noch heute morgen noch ganz und gar gegen Eppan war, weil sie meinte, die Kleine hätte nichts davon.

Schloss Moos-Schulthaus

Schloss Moos-Schulthaus
Schloss Moos-Schulthaus

Nach dem Picknick schieben wir den Kinderwagen zwischen den Apfelbaumwiesen zum Schloss Moos-Schulthaus hinauf, das bereits zum Ortsteil Eppan-Berg gehört. Das Anwesen Schloss Moos-Schulthaus besteht aus dem Ansitz Schulthaus und dem Schloos Moos, das ein Museum für mittelalterliche Wohnkultur beherbergt.

Eppan ist wahrlich das Südtiroler Eldorado der Burgen und Schlösser. Und schon wieder schießt ein neidischer Gedanke durch meinen Kopf.

Ein Hund bellt, wir suchen schnell den Ausgang zum Schulthauser Weg hinaus. Apfelbäume einer alten Sorte, wahrscheinlich „Kalterer Böhmer“ säumen den ruhigen Fahrweg.

Gleifkirche

Die Gleifkirche auf den Kalvarienberg über Eppan
Die Gleifkirche auf den Kalvarienberg über Eppan

Wir spazieren den Weg entlang. Es dauert nicht lang bis wir rechts auf der Kuppe des Kalvarienberges das rote Dach und die beiden hübschen Türme der Gleifkirche sehen.

Am liebsten würde ich hinübergehen, aber der Weg, der vom Schulthauser Weg zur Kirche abzweigt, ist mit dem Schild „Durchgang verboten“ verziert.

Schloss Freudenstein

Golfclub Schloss Freudenstein
Golfclub Schloss Freudenstein

 

Egal, wir spazieren weiter zum nächsten Schloss, Schloss Freudenstein. Leider versperrt die mächtige Ringmauer den Blick auf die Anlage, die unter anderem als Golfübungsanlage dient. Das stört mich ein wenig. Deshalb steige ich am Ende der Mauer, wo sich das Pförtnerhaus von Schloss Freudenstein (mit zwei Ferienwohnungen) befindet, auf die Ringmauer und kann so einen Blick auf den Golfplatz, das Schloss und die Landschaft mit Schlern, Rosengarten und Etschtal werfen.

Eppan-Berg

am Brunnen Eppan Berg
am Brunnen Eppan Berg

Wir beschließen den Spaziergang etwas zu verlängern und nicht wie geplant über die Perdonigstraße zurück nach Eppan, sondern die Kreuzsteinstraße direkt ins Zentrum von Eppan Berg zu wandern.

Zentrum ist eigentlich nicht das richtige Wort, denn Eppan Berg besteht hauptsächlich aus verstreuten Höfen, Ansitzen und Schlössern. Aber da wir einen Brunnen und ein Feuerwehrhaus sehen, gehe ich einfach davon aus, dass wir uns im Zentrum befinden.

Eppan Berg

Weinberge in Eppan mit Burgruine Schloss Boymont im Hintergrund
Weinberge in Eppan mit Burgruine Schloss Boymont im Hintergrund

Wir folgen zunächst dem Kreuzsteinweg geradeaus, dann dem St.-Justina-Weg. Um uns herum eine traumhafte Weinberglandschaft  die besonders für Landschaftsfotografen richtig verführerisch ist. Das Tüpfelchen auf dem i ist die hochmittelalterliche Burgruine Boymont, die jedem Foto das gewisse Etwas verleiht. Erinnerungen an die Drei-Burgen-Wanderung vor 8 Jahren werden wach.

Blick von Eppan-Berg nach Bozen
Blick von Eppan-Berg nach Bozen

Zu unserer Rechten sehen wir Bozen. Die bekannte Silhouette des Schlern im Hintergrund und die Weinberge im Vordergrund umrahmen die Alpenstadt recht eindrucksvoll.

Die Weinberge sind von zahlreichen Feldwegen durchzogen. Es handelt sich dabei aber nicht um öffentliche Wanderwege, sondern um private Güterwege, so dass der Wanderer auf den Straßen bleiben sollte, die hier allerdings wenig befahren sind!

Der folgende Abschnitt ist daher nicht fürs Nachwandern geeignet, sondern beruht auf einem Missverständnis unsererseits!

Auf Feldwegen versuchen wir bis kurz vor Missian zu gelangen. Doch plötzlich stehen wir vor einem Zaun. Es geht unmöglich weiter. Wir müssen zurück. Egal, wir sind ja nicht hier um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wir wollen einfach nur spazieren und die herrliche Landschaft genießen. Falsch, ich will das! Die beste Mami von allen will  was anderes. Sie will nur dem Nachwuchs sein Mittagsschläfchen ermöglichen, und das geht nur, wenn der Kinderwagen rollt und am besten auf Feldwegen hoppelt.

Bis zur Kreuzsteinstraße will ich nicht zurück, also biegen wir links in die Weinberge ab. Irgendwie wird sich schon eine Möglichkeit finden, den Kinderwagen über die Böschung zu hieven.

Es klappt, viel besser als gedacht. Wir finden tatsächlich eine Möglichkeit zwischen den Weinbergen hindurch bis  hinunter zum Missianerweg, ohne den Kinderwagen tragen zu müssen.

St. Pauls und Bozen (Schlern im Hintergrund)

Beim Urlaub auf dem Bauernhof Gfillhof biegen wir scharf rechts ab, machen praktisch fast eine 180-Grad-Wende und wandern Richtung St. Pauls.

Anna ist inzwischen aufgewacht und wir haben uns mit Irene und Uwe verabredet. Sie werden uns entgegenkommen.

Der Missianerweg mündet bei St. Pauls in den Aichweg. Wir befinden uns nun oberhalb von St. Pauls, wo wir vor 3 Wochen geparkt hatten, als wir das Paulsner Dorffest besuchten.

Der Aichweg wiederum mündet im Krafussweg. Links sehen wir einen Brunnen. Eine gute Gelegenheit für mich die Wasserflasche zu füllen und für Anna mit dem Wasser zu spielen.

„Schau Anna wer da vorne kommt!“ Irene, Uwe, Lisa und Hannes kommen uns entgegen. Zu siebt spazieren wir vorbei am Hotel Christof bis nach Eppan zurück. Wir wollen Lisa und Hannes die tolle Spielstraße zeigen.

Gleifkirche Eppan und Spielstraße Fahndlweg
Gleifkirche Eppan und Spielstraße Fahndlweg

Nun, da die Kinder zu dritt sind, ist dieselbe noch lustiger. Die Kleinen haben eine riesen Gaudi. Auch wenn die ausgefallene Rutsche, bestehend aus zwei separaten gebogenen Inox-Stangen, für sie leider nicht geeignet ist.

Deshalb – weil Rutschen muss sein – machen wir noch einen Abstecher zum normalen Spielplatz im Dorfzentrum von Eppan, bevor wir nach Tramin weiterfahren.

GPS Track der Weinbergwanderung Eppan Berg

Hier auf der Karte ist ein Streckenverlauf ohne Querungen in den Weinbergen dargestellt, um nicht Gefahr zu laufen, Privatgrundstücke zu betreten!

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Weinbergwanderung Eppan Berg

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

4 Kommentare über “Schlösser – und Weinbergwanderung Eppan-Berg”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Habe an einem winterlichen Sonntag mal wieder auf deinen Seiten gestöbert und bin dabei auf den Beitrag „rund um Eppan“ gekommen. Deine Bilder einfach wieder traumhaft schön ….

    Da kommen ganz viele Erinnerungen hoch, bei Deinem „Gang durchs Dorf“ und seinen vielen Ansitzen und Schlössern. Ich war mehrere Male in Eppan, St. Pauls und auch Girlan im Urlaub, ganz angenehm blieb mir St. Pauls mit seinem „DOM Auf dem Lande“ den du so wundervoll abgebildet hast, in Erinnerung. Auch in Perdonig war ich mehrmals und habe von dort aus auch die Touren auf den Gantkofel und so wie ich in Erinnerung habe auch einmal von Kaltern aus aus über die Furglauer Schlucht unternommen.

    Bei den Unterkünften hat ich mal mehr, mal weniger Glück, vor allem in Eppan war ich mal sehr spartanisch untergebracht. Aber wie du siehst habe ich es überlebt …….
    Eppan litt vor vielen Jahren ein wenig unter der etwas chaotischen Verkehrsführung in der Ortsmitte, die mir nach über 15 Jahren meines damaligen Aufenthalts als hektisch und wenig einladend in Erinnerung geblieben ist.
    Aber sonst erlebte ich viele wunderschöne Urlaubsstunden im „Unterland.“ Bei den letzten Urlauben vor rund 10 Jahren war ich zuletzt in Girlan wo es mir auch sehr gefallen hat.

    Und ganz tief in meinem Gedächtnis im Unterland eingegraben haben sich meine Besuche am traumhaft gelegenen Gasthof „Lipp“ mit seiner einzigartigen Lage hoch über dem Etschtal. Dort ein Gulasch oder Schweinsbraten inmitten der Wiese über dem Abgrund und der Blick nach Meran und die Texelgruppe bleiben einfach unvergessen!!!!!

    Erinnerungen die einem keiner nehmen kann …… und durch deine Beiträge bei mir immer mal wieder ins Bewußtsein kommen, schön das nach so vielen Jahren spüren zu können!

    Bis zum nächsten Mal aus dem verschneiten schwäbischen Wald grüßt
    Charly

  2. Dietmar says:

    Hallo Charly,

    freut mich, dass mein Wanderbericht so viele Erinnerungen bei dir weckt. Ich selbst war bei der Schlösser- und Weinbergwanderung auch angenehm von Eppan überrascht, denn normalerweise hat man als Dorfnachbar nur im Dorfzentrum zu tun. So wie dir gefällt mir das auch nicht ganz so gut. Der Verkehr zumindest fließt nun nur noch in einer Richtung, das ist schon mal ein guter Anfang.

    Wenn man aber den Schulthauser Weg entlang geht, dann zeigt sich Eppan von seiner schönsten Seite. Sehr toll!

    Gasthof Lipp:
    Ja, der Ausblick vom Gasthaus auf Meran, Bozen und Eppan ist gewaltig. Wir waren vor 2013 dort: Lipp Perdonig-Gaid.

    Ich merke in letzter Zeit (seit wir vor allem Spaziergänge unternehmen) wie toll es in meiner unmittelbaren Umgebung ist 🙂

    Grüße
    Dietmar

  3. Karl-Heinz Weller says:

    Ja, ja wir wohnten damals in der „Pension Aurora“ gleich neben dem Dorfzentrum an der Straße, da ging es oft laut her.
    In positiver Erinnerung geblieben ist mir der nette „Überetscher Keller“ in der Ortsmitte, wo man trotz des Trubels nett saß und gut aß.

    Damals (rund 20 Jahre her) gab es noch oberhalb des Dorfes die „bürgerliche Gaststätte“ – so ein Mist der Name ist mir entfallen- der Familie „Stampfer“. Dort saß man wunderschön im Gastgarten und das Essen war phantastisch. Nachdem dann der Senior aufhörte und der Sohn übernahm und mit neuem Konzept (feine teure Küche) weiterführte, ging es dann dort bergab und später sah ich, dass die Gaststätte zumindest vorübergehend geschlossen war.
    So kann es gehen …….

    „Hirn, Hirn“ es war der „Tirolerhof“, welcher damals unser Stammlokal war.

    Mit diesen persönlichen Anmerkungen zum Gedächtnis, liebe
    Grüße von Charly

  4. Dietmar says:

    Hmm mit den Gaststättenamen in Eppan kenne ich mich nicht ganz so aus. Wusste gar nicht, dass es in Eppan auch einen Tirolerhof gibt. Gibt es scheinbar fast an jedem Eck in den Tiroler Landen 🙂

    Zu Eppan: auf jeden Fall sollte man hinten rauf also hinter die Gleifkirche rauf. Dort oben präsentiert sich Eppan ganz anders als unten im Dorf…

    Lg
    Dietmar

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