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Gipfelkreuz, Schwarzer Kopf, Tiroler Fahne

Mountainbike Tour von Tramin auf den Schwarzen Kopf

Mit dem Fahrrad von Tramin hinauf zum Grauner Joch und vielleicht noch weiter über den Mendelkamm zum Schwarzen Kopf oder gar zum Roen, geht das?

Mit einem voll aufgeladenen E-Bike auf jeden Fall, mit einem nur teilweise aufgeladenen vielleicht, mit einem Mountainbike ohne Elektroantrieb nur für geübte und fitte Bergradler.

Dieser Ausblick wird mich erwarten: Weiße Risen, Altenburg, St. Josef am See und Kalterer See, Kalterersee
Dieser Ausblick wird mich erwarten: Weiße Risen, Altenburg, St. Josef am See und Kalterer See, Kalterersee

Von Tramin hinauf nach Graun radeln

Zur letzten Kategorie gehöre ich nicht und da der Akku heute nicht ganz voll ist, radle ich nun mit gemischten Gefühlen durch das Höllental hinauf zum Zoggler Forstweg. Akkusparen ist angesagt. Leichter gesagt als getan. Vorbei am Schloss Rechtenthal, am Moserhof geht es die zwar asphaltierte, aber sehr steile Nebenstraße hinauf zum Psenner-Hof. Trotz Unterstützungsstufe 1 und 2 komme ich ganz schön ins Schwitzen. Ab dem Psenner Hof radle ich auf Schotter weiter und erreiche nach 300 Höhenmetern den erwähnten Zoggler Forstweg. Diesen würde ich zwar auch ohne elektrische Unterstützung schaffen und könnte somit Akku sparen, aber da ich noch nie mit dem Rad auf das Grauner Joch gefahren bin und daher andauernden Tretwiderstand nur schwer einschätzen kann, muss ich zusätzlich zur Akkuladung auch mit meinen Kraftreserven haushalten. Die elektrische Unterstützung bleibt darum aktiv. Und sollte der Akku zur Neige gehen, kann ich immer noch umkehren, so mein Gedanke.

Bei zehn Stundenkilometern habe ich genug Fahrtwind, um mir die Hitze vom Körper zu blasen. Das schlechte Gewissen, mich von Elektronen unterstützen zu lassen, fährt zwar mit und kumuliert sich in Spitzen, wenn ich „normale“ Radfahrer überhole, aber ohne Hilfe hätte ich wegen der Länge keine Chance. Radfahren ist nicht unbedingt mein Ding. Ich finde es zwar super, dass ich mit dem Mountainbike meinen Aktionsradius in den Bergen erweitern kann, aber wenn es nicht darum ginge, meine Knie zu schonen, würde ich lieber wandern.

Von Graun zum Grauner Joch hinauf treten

Das Bergdorf Graun, eine Fraktion der Gemeinde Kurtatsch, ist erreicht. Vorbei am Lenzenhof (Einkehrmöglichkeit mit Ausblick) und Ungererhof biege ich links auf den Jochweg ab.

Zuerst auf Asphalt, ab dem Parkplatz an der Forststraße „Obere Gemeinde“, wo für Autos Schluss ist, geht es auf Schotter stetig bergauf in Richtung Mendelkamm. Wanderer können die Strecke immer wieder abkürzen, indem sie weite Teile der Forststraße auf einem Wandersteig schneiden. Als Radfahrer muss man auf der längeren Forststraße bleiben.

Die 15,5 Kilometer und 1.500 Höhenmeter (im Schnitt ~9,5% Steigung) ziehen sich. Immer wieder überhole ich Radfahrer ohne Elektroantrieb. Ich frage mich, wie sie es so lange auf dem Sattel aushalten – ohne E-Hilfe sind sie bestimmt doppelt so lange unterwegs. Nach endlosen eineinhalb Stunden erreiche ich endlich das Grauner Joch.

Wie immer habe ich an die Kamera gedacht, doch eine Wasserflasche ist mir nicht in den Sinn gekommen. Kein Problem auf der Strecke. Immer wieder – für Radfahrer ideal verteilt – treffe ich auf Brunnen. Den letzten habe ich allerdings ausgelassen. Am Grauner Joch angekommen, ist der Durst groß. Wasser gibt es hier nicht. Aber vielleicht drüben bei der Schweigglhütte?

Der eine Kilometer nordwärts ist schnell geschafft. Der 50 Meter lange Abstecher links hinunter zur Hütte ist mir vertraut.

Bei der Schweigglhütte

„Jo hoi, wos tuasch tu den do?“, vier Traminer sitzen vor der Hütte.

Ich: „Wosser suachn!“

„Na Wosser gibt‘s do koans, obr Bier!“, grinsen mir die Vier entgegen.

Da ich etwas verdrossen dreinschaue haben die Vier Mitleid und bieten mir vor dem Bier einen Schluck aus der Mineralwasserflasche an. Sie sind schon ein paar Tage hier in der Sommerfrische. Das Wasser mussten sie – wie alle anderen Vorräte – selbst mitbringen, da es in der Nähe keine Quelle gibt. Ich hatte das falsch im Kopf. Nur unten bei der Edelrauthütte am Grenzleger – das ist 200 Höhenmeter weiter unten – gibt es eine Wasserstelle und auch die ist nicht direkt bei der Hütte.

Nach dem Wasser gibt es Bier. Eins, ein zweites, ein drittes – bald ist der Plan den Schwarzen Kopf zu erklimmen gecancelt.

„Wearsch wohl etwas mitessen!“

Omelette mit Schinken und Käse, dazu Zichorie auf Balsamico. Unverhofft bin ich bei einem kaiserlichen Mittagessen.

Omelette mit Schinken und Käse à la Schweigglhütte
Omelette mit Schinken und Käse à la Schweigglhütte

„Wo geat man do ba dr Fohn oi?“

„Brauchsch lei do oi gean und in dr ersschtn Kurvn links umi gean. Zem isch a a Jahgrstond.“

Ich bin überrascht. Oben bei der Schweigglhütte ist die Aussicht gleich Null. Hier ein paar Schritte weiter unten, beim Jägerstand und der Fahnenstange, plötzlich eine Aussicht wie aus dem Bilderbuch. Der Schwarze Kopf mit seinen bleichen Felswänden und dem dahinter dunkel aufragenden Buckel, unten im Tal rechts vom Göllerberg der Kalterer See, davor die Traminer Fraktion Söll. Wow!

Die Aussicht:

  • Fahnenstange Verbrenntes Egg (Wetterkreuz)
  • Gipfelkreuz Schwarzer Kopf
  • Peterkopf
  • Penegal (im Hintergrund)
  • Göllerberg mit den Weißen Risen an seinem Fuß
  • Bozen (im Hintergrund)
  • Mitterberg mit Montiggler See (in der Talmitte)
  • Kalterer See (vor dem Mitterberg)
  • Altenburg (Fraktion von Kaltern)
  • Söll (Fraktion von Tramin)
  • Weißhorn und Schwarzhorn (in der Ferne)
  • Dolomiten (in der Ferne)

Zurück bei der Hütte. Wie schnell doch die Zeit vergeht, wenn man in einer Gruppe am Berg sitzt, ein bisschen plaudert, das eine oder andere Bierchen bereitsteht. Eben war noch Mittagszeit, jetzt zeigt das Zeiteisen schon sechs.

Die Traminer Sommerfrischler der Schweiggl-Hütten müssen zusammenpacken. Ihr Urlaub geht zu Ende. Schnell noch ein Foto, dann verabschiede ich mich dankbar.

Sommerfrischler auf der Schweigglhütte
Sommerfrischler auf der Schweigglhütte

Den gleichen Weg zurück nach Hause oder doch noch auf den Gipfel. Ich entscheide mich für Letzteres. Der letzte Balken auf der Ladeanzeige meines Mountainbikes will noch genutzt werden.

Hinauf zum Gipfelkreuz auf dem Schwarzen Kopf

Das geht ab dem Verbrennten Egg nicht mehr mit treten, sondern nur noch mit Schieben. Zumindest für meinereiner 😉

Am Gipfelkreuz des Schwarzen Kopfes angekommen, blicke ich in die Tiefe. Unter mir das Südtiroler Unterland mit Tramin und dem Kalterer See. Leider ist die Sonne verschwunden. Wolken sind aufgezogen. Es ist sogar leicht kühl geworden. An eine Jacke habe ich auch nicht gedacht! Trotzdem überlege ich kurz, ob ich das schwere Fahrrad den steilen, mit Latschen bewachsenen Rücken des Schwarzen Kopfes hinauf zum Mendelkamm tragen soll. Das Gipfelkreuz steht nämlich auf einer baum- und latschenfreien Ebene auf 1.960 m Seehöhe, während der höchste Punkt des Schwarzen Kopfes inmitten der Latschen auf 2.030 m Seehöhe liegt. Das bedeutet, dass das Rad 80 Meter über einen steilen, teilweise mit hohen Stufen versehenen Steig hinaufgetragen werden müsste.

Abfahrt vom Schwarzen Kopf nach Graun und Tramin

Ein Blick auf die Niederschlagsprognose des Südtiroler Wetterberichtes erleichtert mir die Entscheidung. Es könnte regnen. Also entscheide ich mich für die Umkehr, schiebe das Rad zum Verbrennten Egg hinunter und fahre über das Grauner Joch und den Muindleger wie ich gekommen bin nach Graun hinab.

Bergab geht es mit dem Rad leicht. Dachte ich als Wanderer zumindest. Doch schnell merke ich, so ganz einfach ist das nicht. Auf dem Sattel sitzen ist wenig schlau, besser ist es, mit leicht gebeugten Knien auf den Pedalen zu stehen, das Gewicht etwas nach hinten zu verlagern, den Blick nach vorne zu richten, Arme locker halten, mit den Finger kontrolliert bremsen.

Diese Technik fordert bei mir die Beinmuskulatur, ein wenig den Nacken und auch die Fingermuskulatur. Aber klar, im Vergleich bin ich natürlich viel schneller wieder unten, als ich raufgekommen bin.

Zuerst nach Graun, dann über den Zoggler und schließlich durch das Rappental hinunter nach Tramin. Da ich zu Hause in den Mandlhof einbiege, fallen schon die ersten Tropfen.

Mountainbiketour von Tramin hinauf auf den Schwarzen Kopf

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)

Eckdaten der Tour

Mountainbike Tour von Tramin auf den Schwarzen Kopf

  • Dauer: 4:40 h
  • Distanz: 36,0 km
  • Bergauf: 1.776 m
  • Bergab: 1.776 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Radwandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Etschtal
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 2.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 340 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 1.956 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 36,0 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 17,8 Kilometer und 1.776 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 11,0 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 17,9 Kilometer und 1.776 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 10,9 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein E-Bike Mountainbikefahrer benötigt ca. 4:40 Stunden für die reine Fahrtzeit.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

  • Lenzenhof (buschenschank, Restaurant)Höhe: 854 m ü. d. M.GPS: 46.333680, 11.224573Lenzenhof (buschenschank, Restaurant) 39040, Kurtatsch an der Weinstraße - Cortaccia sulla Strada del Vino, Bolzano - Bozen, ITA
  • Schwarzer Kopf - Testa NeraHöhe: 1.923 m ü. d. M.GPS: 46.350224, 11.202042
  • SchweigglhütteHöhe: 1.853 m ü. d. M.GPS: 46.342878, 11.204045
  • TrinkwasserHöhe: 662 m ü. d. M.GPS: 46.354237, 11.225109

Fotoimpressionen Ausblick vom Mendelkamm (Schweigglhütte)

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