Nächster Wochenend-Wanderurlaub in Deutschnofen. Heute haben wir uns entschlossen übers Eggental anzureisen und die Anfahrt mit einer gemütlichen Almenwanderung am Karerpass zu kombinieren.
Die Straße zum Karerpass führt aber am Karersee vorbei. Uns geht es so wie den meisten. Vorbei fahren geht nicht, den smaragdgrünen Bergsee müssen wir uns ansehen, auch wenn wir ihn schon zigmal bestaunt haben.
Karersee – ein Juwel der Dolomiten
Vom neuen Besucherzentrum Karersee (Parkplatz, Shops, Bars und Souvenirläden) geht es durch die Unterführung zum See hinunter.
Der Karersee wird aufgrund seiner beeindruckenden Farben von den Ladinern „Regenbogensee“ (ladinisch: Lec de Ergobando) genannt. Den Regenbogen haben wir zwar noch nie im Bergsee münden sehen, aber die türkisgrüne Farbe des Sees mit den Spiegelungen der Dolomitenberge Latemar und Rosengarten sind schon ein farbenprächtiges Wasserspiel.
Die Unterführung bringt uns direkt zum Nordufer des Sees, wo auf einer Aussichtsplattform diverse Informationen zum Dolomitensee angebracht sind.
Neben Infos zur Geologie und Entstehung steht dort auch die Sage vom Karersee.
Die Wasserfee vom Karersee und der Hexenmeister von Maserè
Der Sage nach lebte im Karersee eine Wasserfee, welche oft am Ufer des Sees ihre blonden Zöpfe geflochten hat. Eines Tages kam der Hexenmeister von Masarè des Weges und verliebte sich augenblicklich in sie. Darum wollte er die Nixe mit seiner Zaubermacht entführen. Da das nicht gelang suchte er Rat bei der Hexe Langwerda. Diese gab ihm den Tipp einen Regenbogen vom Rosengarten über den Karersee bis zum Latemar zu spannen und sich als Juwelenhändler verkleidet zum See zu begeben um so die Nixe anlocken zu können.
Der Hexenmeister tat wie ihm geheißen, vergaß aber sich zu verkleiden. So bestaunte die Wasserfee zwar die prächtigen Farben des Regenbogens und der Edelsteine, erkannte aber den bösen Hexenmeister und tauchte schnell im Karersee unter und ward von da an nie mehr gesehen.
Der Hexenmeister, über den gescheiterten Entführungsversuch erzürnt, zertrümmerte den Regenbogen und warf seine Bruchstücke mitsamt der Juwelen in den Karer See.
Seit da an schimmert der Karersee in den prächtigsten Regenbogenfarben.
Eine schöne Sage, die ich noch nicht kannte, obwohl ich als Kind viele Tiroler Sagen gelesen hatte.
Wir bestaunen das Vermächtnis des Hexenmeisters von der Aussichtsplattform aus und machen uns dann auf den Seerundweg. Gegen den Uhrzeiger spazieren wir gemütlich am Westufer entlang und bestaunen das kristallklare Seewasser mit der schimmernden Spiegelung des zerklüfteten Latemars. Unsere kleine Nixe hat zwar noch kleine langen Zöpfe, aber dafür goldenes Haar und kristallklare Augen. Ihr macht es sichtlich Freude mit Mama und Tate um den Karersee zu spazieren.
Am seichten Südufers des Sees bildet nicht der wilde Latemar die Hintergrundkulisse des Bergsees, sondern der sagenumwobene Rosengarten. Wir können die Rotwand, die Rosengartenspitze mit dem Gartl des König Laurin, die Laurinswand und die Vajolet-Türme sehen.
Das Süd- und Ostufer des Bergsees sind im Vergleich zum Nord- und Westufer, an denen die Eggentaler Straße vorüber zieht, etwas Natur belassener. Trotzdem hat man auf dem Seerundweg nie das Gefühl sich in wilder Natur zu bewegen. Dafür ist der Karersee schlicht und einfach zu überlaufen. Das ist zwar für den Natur-Bergmensch etwas ärgerlich, aber ich kann schon verstehen, dass sich vom Sandalenträger bis hin zum Stiefel tragenden Motorradfahrer jeder dieses einmalige Naturjuwel anschauen will.
Wir konzentrieren uns auf unseren Goldschopf vor der Kulisse des fast schon unnatürlich schimmernden Bergsees. Dadurch und die wundersame Karersee-Sage noch im Hinterkopf gelingt es uns die Menschenmassen auszublenden und das Naturschauspiel „Berg im See“ zu genießen.
Aber lassen wir lieber einige Bilder sprechen…
Karersee Seerundweg – GPS Track
Akt. Position: -km, -m
↓ download GPX
Eckdaten der Tour
Karersee
- Dauer: 0:20 h
- Distanz: 1,2 km
- Bergauf: 20 m
- Bergab: 26 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- Aussichtsplattform KarerseeHöhe: 1.545 m ü. d. M.GPS: 46.410150, 11.575867
Hallo Dietmar
Wie immer phantastische Bilder – im übrigen ganz „goldig“ wie man bei uns im Schwäbischen sagt – von Deiner Tochter. Vor allem die Farben des Sees sind auf Deinen Bildern beeindruckend.
Eine Wanderung um den See hab ich nur vor gaaaaanz vielen Jahren ( geschätzt vor 25 Jahren als an bestimmten Stunden zb. gegen Abend noch der Rummel nicht so groß war) ein einziges Mal durchgeführt, ansonsten haben mich in den letzten Jahren beim Befahren des Karerpasses die immer größer werdenden Menschenmassen wie von Dir beschrieben immer mehr davon abgehalten, dem eigentlich so wunderschönen See einen längeren Besuch abzustatten.
Schönes Wochenenende wünscht Dir
Charly
Hallo Charly,
ja der See und die Menschenmassen und leider auch die Straße die sehr nahe daran vorbeiführt, die schaden natürlich etwas der Idylle.
Grüße
Dietmar
Wir hatten uns so auf den See gefreut. Schade es ist kaum Wasser im See und ich weiß nicht ob so ein Klopper von Besucherzentrum dahin gebaut werden musste. Ich finde es traurig, dass die Natur so verschandelt wird.
Hallo Ines, viel weniger als auf meines Fotos? Und ich dachte mir damals schon (Mitte Juni) ein wenig Wasser mehr nicht nur hübscher, sondern auch wichtig, dass er nicht austrocknet. Wir hatten heuer eine warmen schönen Sommer mit wenig Niederschlag. Schön für die Schwimmbäder, weniger schön für den Wasserzulauf des Karersees.
Grüße
Dietmar