Törggelen der etwas anderen Art ist heute in Radein angesagt. Der Radeiner Herbstgenuss verbindet kulinarische Köstlichkeiten, die sich vom schnöden Törggelen abgeben, mit einer gemütlichen Erkundung des Bergdorfes Radein.
Herbstgenuss-Fest in Radein
Wir sind bereits um 10.30 Uhr vor Ort. Es sind noch nicht sehr viele Genießer eingetroffen. Am ersten Stand bekommen wir Gratislose und eine Karte mit dem Programm und den Genussstadionen ausgehändigt. Da die Kleinen auf halb Zwölf Uhr Mittagessen eingewöhnt sind, nehmen wir uns für vormittags nicht viel vor. So schlendern wir zuerst zur kleinen Lourdeskapelle neben dem Thomaser Hof. Der Schlüssel steckt. Hmm… wahrscheinlich zum Aufsperren gedacht, oder? Wir schauen rein. Die Lisa und der Hannes sind sehr musikalisch. Sie trällern ein Kirchenlied in Richtung Grotte.
Kennst du das Altfaßtal? Nein, noch nie gehört. Wo liegt das denn? Oberhalb von Meransen, zwischen dem Jochtal und dem Gitschberg. Da gibt es einen schönen Kinderwagen freundlichen Almenspazierweg! Kinderwagen freundlich brauchen wir zwar mittlerweile nicht mehr, aber Kinder freundlich ist trotzdem angesagt und Alm klingt nach Tiere, das kommt beim Nachwuchs an. Also auf geht es nach Meransen!
Die Anfahrt erweist sich als kürzer als gedacht. Wir schaffen es unter einer Stunde von Tramin hinauf auf den Gitschberg.
Der große Parkplatz am Eingang des Altfasstales ist schnell gefunden, die 4 € für den Waldparkplatz locker gemacht und schon wandern wir durch den Hochnebel Richtung Norden.
Taleinwärts durch das Altfasstal
Laut Wetterprognose soll es nur 14 Grad warm sein, es ist aber gefühlt viel angenehmer. Die Hälfte von uns ist mir kurzärmeliger Bekleidung und ohne Gänsehaut unterwegs.
Es geht recht flach auf einem breiten Schotterweg entlang eines Kreuzganges bis einem Kneipp-Parkour hinein. Den lassen wir rechts liegen, wandern nur ganz leicht ansteigend bis zur Großberghütte hinauf.
Vor uns breiten sich jetzt die Almwiesen mit den typischen Futterhütten aus. Mitten durch schlängelt sich der Altfassbach und auch unser Wanderweg. Toll!
Seit 2015 gibt es zwischen St. Leonhard und Moos in Passeier einen neuen besonders abenteuerlichen Wanderweg, den Passerschluchtenweg. Der Weg führt über zahlreiche Gitterroste, Brücken, Balkone und kühnen Metallkonstruktionen teilweise direkt am Wasser des Wildbaches Passer entlang. Es ist einer dieser neuen Wanderwege die man als Südtiroler und als Südtirol-Urlauber einmal gegangen sein muss! Dank der Kenndaten: 6,5 km, 318 Höhenmeter, leicht, sicher ist diese Wanderroute für eine Familienwanderung bestens geeignet.
Um circa 10.00 Uhr starten wir bei den Sportplätzen von St. Leonhard in Passeier und wandern rechts entlang der hier recht ruhig fließenden Passer taleinwärts. Nach dem kurzen Einwärmen geht es über eine Brücke auf die linke Seite (orographisch rechts) des Baches und dann im Schutze des Schattens, vorbei an einer Sitzgruppe und dem Rest eines Brückenfundaments, gemütlich bis zur ersten Brückenkonstruktion.
Die Metallkonstruktion ist auch für Kinder geeignet. Da passt nirgends ein Kopf durch die Geländer, Mama und Tata können so beruhigt wandern. Atemberaubend ist das Wandern auf den Laufgittern, die den Blick nach unten auf den rauschenden Bach freigeben. Toll!
Dank eines Gutscheins, dürfen wir nun drei Urlaubstage in einem 4 Sterne Hotel im Ultentalverbringen. Für den Check-in sind wir zu früh. Darum schauen wir uns das Hotel Waltershof nur kurz an und brechen dann auf den Ultner Höfeweg zu erwandern. Die Mittagsschlafgelegenheit der Kleinen, sprich der Kinderwagen, muss mit. Leider…
Der Ultner Höfeweg
Von St. Nikolaus Richtung St. Gertraud orographisch links führt der Höfeweg an den Höfen „Obertempl“ und „Tampl“ und dann am Hof „Wunderhuettl“ vorbei. Die Fassade dieses Hofes ist mit Auszeichnungen und Orden übersät. Schafe wurden damit prämiert. Wir sehen zwar kein Schaf, aber Anna interessiert sich eh viel mehr für die Perlhühner und vor allem Häschen die bei dem gegenüberliegenden Haus, das auch mit Ehrenzeichen überseht ist, die neugierigen Blicke der Höfeweg Wanderer ertragen müssen.
Von Obereggen soll ein Kinderwagen tauglicher Wanderweg bis zum Karersee führen. Diesen gemütlichen Wald- und Wiesenweg wollen wir heute erwandern. Startpunkt ist der Bauernhof Bewaller bzw. der Parkplatz am Straßenrand kurz vor dem Bewaller.
Der Alpine Perls Wanderweg (Nr. 8) entpuppt sich – wie recherchiert – als Forststraßen breiter gemütlicher Spazierweg, der keine nennenswerte Hürden für den Kinderwagen aufweist. Super, denn wir sind heute zusammen mit Uwe, Irene, Lisa und Hannes unterwegs. Das heißt insgesamt zwei Kinderwägen und ein Vorschulkind.
Am Bauernhof Bewaller vorbei, dann eine kurze Steigung und schon können wir gemütlich, teilweise durch Wald, teilweise entlang von Wiesen, in Richtung Nordosten schlendern.
Meist ist die Apfelblüte knapp vorüber, wenn das das Weindorf Kaltern zum alljährlichen Weinwandertag lädt. Dafür verleihen frischen Triebe von Weinreben der Landschaft rund um den Kalterer See einen herrlichen gelbgrünen Anstrich.
Wie fast jedes Jahr haben wir auch heuer beschlossen dem zweiten Teil der Einladung „Weinwandertag“ Tribut zu zollen. Auch wenn ich gut verstehen kann, dass so mancher Besucher der Wein- und Wanderveranstaltung lieber mit den bereit gestellten Shuttle Bus zwischen den zahlreichen Weinbetrieben hin und her pendelt, um der Zeitersparnis wegen so die meisten Weinaufschankstationen abgrasen zu können, so ist uns trotzdem die Komponente Wandern wichtiger.
Von den Parkplätzen am Kalterer See wandern wir hinauf zum Kellerlabyrinth des Weingutes Dominikus.
Wir kehren nicht ein, da wir den einmaligen Keller bereits kennen. Der Steinmauerkeller des Dominikus wäre jedes Jahr wieder interessant anzusehen; wir hoffen aber, dass Anna im in Bewegung gehaltenen Kinderwagen bald einschläft.
Die Zeit vergeht, Anna ist mittlerweile 9,5 Monate alt. Das bedeutet, es muss nun nicht mehr die allernäheste Alm sein, der Aktionskreis kann etwas erweitert werden. Altrei mit der Krabsalm bietet sich an. Die Krabes Alm wollte ich schon seit längerem erwandern, da ich nur einmal, vor der Zeit des Wanderbloggens, da war und ich in Erinnerung habe, dass es eine sehr schöne, nicht zu sehr überlaufene, Alm ist.
Bei der Sportzone Altrei steht die Feuerwehr und weist Parkplatz suchende ein. Wir wundern uns etwas, fahren aber bis ins Zentrum des kleinen Bergdorfes weiter. Am Hauptplatz hängt ein Plakat. 30. August 2015 – Voltruier Naturgenuss: wandern im Naturpark Trudner Horn, dabei Einblicke in altes Handwerk erhalten und traditionelle Gerichte verkosten.
Durchwachsen die Wettervorhersage. Wir starten trotzdem. Sind ja nicht aus Zucker. Der Kinderwagen holpert über St. Jakob, vorbei am Traminer Hotel Schneckenthalerhof, über die gepflasterte Schneckenthaler Straße durchs das historische Viertel Betlehem bis zur Weinstraße hinunter. Beim G‘würzerkeller überqueren wir die Weinstraße, marschieren wenige Meter Richtung Kurtatsch und biegen dann links in den Brentalweg ein.
Die bedrohlichen Wolkentürme haben es sich hinter uns, über dem Göller, gemütlich gemacht und machen keine Anstalten das große blaue Loch vor uns – in dem die Sonne steht – zu stürmen. Wen wundert’s? Vielleicht den Urlaubsgast. Die Südtiroler nämlich wissen: die Traminer und Kurtatscher haben die Sonne gepachtet! Hier im Süden Südtirols scheint sie sogar, wenn die Wettervorhersage Regen angekündigt hat.
Und wieder Freitagabend. Der Andreas ist schon hier so können wir sofort starten. Neben dem Höllentalbach schreiten wir flotten Schritten, in Wanderrichtung rechter Hand des Baches, zuerst zum Moser-Hof, dann weiter bis unter den Psenner-Hof und schlussendlich über den Steig Nr. 4 zur Zogglerwiese (690 m) hinauf.
Das Meterholz von vor 2 Wochen ist immer noch da. So schnell kann die riesige Menge Brennholz augenscheinlich nicht verkauft werden. Wir queren wie vor 2 Wochen bei unserer Gummererhof-Graun-Grauner Loch-Wanderung die Zogglerwiese, wandern den 4er Steig bis zur Forststraße hinauf und schreiten zügig über den Traminer Höhenweg nach Graun hinaus.
Freitag Abend. Ich will heuer meine Wanderfitness und Wanderausdauer wieder etwas aufbauen. Die letzte defftige Bergtour liegt lange zurück, die Wandern-Muskulatur hat sich schon seit geraumer Zeit verabschiedet. Irgendwie muss die wieder her. Von null auf hundert will ich nicht, kann ich nicht, darum habe ich mit dem Andreas vereinbar, dass wir zukünftig, beim Ausgehen ins „Platzl“, kleine Umwege machen werden 😉
Heute steht nun die erste „zu Fuß Ausgehtour“ an.
Gestartet wird bei mir zu Hause. Vom Mandlhof marschieren wir in der kürzesten möglichen Linie zum Gummererhof hinauf.
Als ich noch ein kleiner Bub war, bin ich öfters diesen Weg zusammen mit meinen Geschwistern hochgelaufen. Damals gab es noch direktere Steige. Heute versperrt eine Mauer oder ein Zaun so manche Abkürzung durch die Weinberge.
Damals sind wir mit Lederhose und barfuß unterwegs gewesen. Die „Deitschn“ die uns gesehen hatten waren alle geschockt. Wer um Gotteswillen lässt 3 bis 5 Jahre alte Kinder alleine und noch dazu barfüßig über steile Steige klettern? Sind die eventuell irgendwo ausgebüchst?
Erster Tag der Sommerzeit. Eine Stunde hat man uns „gestohlen“. Entschädigt worden sind wir mit einem herrlichen Frühlingswetter. Um 10.00 Uhr ist es noch etwas zu kühl, so warten wir bis 11.00 Uhr und schlendern dann vom Mandlhof (www.mandlhof.com) die Mühlgasse hinunter in Richtung Traminer Freischwimmbad.
Ein schmaler Spazierweg, führt uns zwischen der Kellereigenossenschaft Tramin und dem Höllentalbach bis zu den Tennisplätzen in der Sportzone Tramin hinunter.
Nun könnten wir zwischen den Tennisplätzen und dem Auffangbecken, welches nach der Unwetterkatastrophe im Jahre 1986, als der Höllentalbach das Freischwimmbad, die Kellerei Tramin und zahlreiche Häuser entlang des Baches unter sich begrub, errichtet wurde, bis unter die Fußballplätze weiter marschieren. Wir biegen aber links ab, überqueren die Straße nach Auer und betreten oberhalb des Gartencenters Paradise die Wein- und Obstgärten. Drüben in der Gärtnerei herrscht Hochbetrieb, es ist Tag der offenen Tür. Wir beide spazieren gemütlich durch die Apfelbaumwiesen bis zum Feldweg, der uns zum Kalterer See bringen soll, weiter.
Wandern durch fast blühende Apfelhaine
Einige Apfelbäume, vor allem die Pink Lady, zeigen recht zaghaft die ersten weißrosa Blüten. Lange wird es nicht mehr dauern bis das ganze Südtiroler Unterland in Vollblüte steht. Ich hoffe, dass sich dieses Jahr die Gelegenheit ergeben wird, einige eingeeiste Blüten zu fotografieren. Gestern und vorgestern hatten wir bereits Frostalarm, aber da die Apfelblüte noch nicht im vollen Gange ist, haben die Bauern die Frostschutzberegnung nicht eingeschaltet.
Wandern in Kaltern und Tramin bedeutet vor allem den frühen Frühling und späten Herbst wandertechnisch zu erkunden. Die beiden Nachbardörfer liegen in tiefen und milden Lagen und weißen ein sehr wetterbegünstigtes südländisches Klima auf. Wenn z.B. ein Kalterer oder Traminer in den ersten Frühlingsmonaten aufgrund des vermeintlichen wärmeren Klimas einen Ausflug zum Gardasee unternimmt, ist er oft enttäuscht, weil er keine höheren Temperaturen und kein wärmeres Wetter als in seinem Heimatdorf antrifft.
Unsere beiden Traminer beschließen darum heute in ihrem Tal zu bleiben. Eine Grenzüberschreitung werden sie zwar wagen; mehr dazu später.
Am nordöstlichen Dorfrand von Tramin liegt Finnland. Nicht das echte Finnland, aber das Traminer Finnland. Die korrekte geografische Bezeichnung: Tramin, Mühlgasse 58, gleichzeitig der Standort des Mandlhofs.
Genau von hier starten sie also, die beiden Traminer. Auch das ist nicht ganz korrekt so, denn nur der eine ist ein echter Traminer Spross. Der andere ist eine Sie und „nur“ eine „Zuakeiratete“ aber das soll uns für diese Wanderbeschreibung egal sein.