Welches sind die „wichtigsten“ Bergmassive des UNESCO Weltnaturerbes Dolomiten? Laut dem Fernsehbericht des Amtes für Naturparke der Autonomen Provinz Bozen, welchen ich kürzlich im Rai Sender Bozen gesehen habe, die Drei Zinnen, der Rosengarten, der Schlern, der Latemar und der Sellastock. Welche Berggruppe fehlt noch in unserer Wandern in Südtirol – Sammlung? Der Sella!
Pisciadù See und Piz Pisciadù
Heute soll sich das ändern. Wir fahren über das Grödner Tal bis zum Grödner Joch. Da die beste Ehefrau von allen ihr Veto bzgl. meiner Erstplanung „schwieriger Alpinweg“ eingelegt hatte, habe ich die Planung geändert, so dass wir nun „nur“ noch einen schwierigen Bergweg beschreiten müssen.
Der Zanggen, in Italienisch „Pala di Santa“, liegt nicht nur höhenmäßig im Schatten seiner bekannteren Nachbarn Weißhorn, Schwarzhorn und Latemar. Ziemlich unscheinbar fristet er am Rande des Skigebietes Obereggen/Pampeago sein Dasein. Wenn nicht die Zanggen-Skipiste rauf ginge, würde ich ihn wahrscheinlich nicht mal beim Namen kennen.
Am Zanggen: Blick zum Latemar, Rosengarten und Schlern
Darum möchte ich, nein wir, ihn heute näher kennen lernen. Geplant ist vom Lavazèjoch zu starten, über die Südwestflanke aufzusteigen, über die Nordflanke bis zur Ganischger Alm abzusteigen und an seinem westlichen Fuß zurück zum Lavazè Joch zu wandern.
Wir fahren über Auer, Aldein und Deutschnofen zum Lavazè Joch auf 1.800 m hinauf hinauf, parken das Auto kurz vor dem Pass auf einem großen Schotterparkplatz, der von unzähligen Campern in Beschlag genommen wurde und starten in südöstlicher Richtung, dem Wandersteig Nr. 547 574 folgend, zum Zanggen hinauf.
Die Wanderung führt uns zuerst über einen Forstweg, dann links abbiegend über einen schönen Wandersteig durch sehr lichten Wald bis zu einer Abzweigung hinauf.
Mittwoch: wieder Regen. Heute will ich nicht viel erzählen. Nur so viel: wir hatten uns im Internet erkundigt, wie viel ein Bahnticket hin und zurück für zwei Erwachsene von Zell am See nach Salzburg kosten würde. 72 Euro war das Ergebnis der Recherche im Internet. Nun stehen wir am Bahnhof von Zell am See am Schalter und bestellen ein Ticket für zwei Personen Hin- und Rückfahrt Zell am See – Salzburg. „28 Euro bitte“, sagt die freundliche Dame am Schalter. Wir schauen ungläubig drein, aber nach nochmaliger Rückfrage bestätigt sie uns: das „Einfach-Raus-Ticket“ kostet 28 Euro. Damit können zwei Personen einen ganzen Tag lang in ganz Österreich die Züge des Nahverkehrs nutzen.
Wir sind freudig überrascht, steigen in den Zug ein und ab geht die „Post“ in die Hauptstadt des Salzburger Landes, in die Geburtsstadt Mozarts, nach Salzburg.
Salzburg mit dem Salzburger Dom und dem Fluss Salzach
25. April, Tag der Befreiung und Ende der faschistischen Diktatur in Italien. Was tun am Staatsfeiertag? Hinüber nach Auer zum beliebten Markusmarkt oder trotzdem lieber etwas für das körperliche und geistige Wohlgefühl tun?
Die Entscheidung ist zumindest für uns beide leicht. Wir ziehen einen schönen ausgedehnten Spaziergang durch die Flora Südtirols dem Trubel eines bekannten und schönen, aber schon häufiger erlebten Marktes vor. Das war vor einigen Jahren anders. Heute bedeutet wandern für uns beide Entspannung vom Alltagsstress, Südtirol mit Augen, Nasen und Ohren erleben und genießen und am Abend ein gutes Gefühl, etwas „getan“ zu haben.
Also wohin? Zu hoch hinaus geht noch nicht, wenn wir es angenehm warm haben wollen. So circa 700 Höhenmeter wären ideal. Schnell mal auf der Südtirol Karte schauen, wo wir noch nicht waren. Aha, Tisens und Völlan oberhalb von Lana, nicht weit weg von der Gampenpass-Straße, wäre nicht schlecht.
St. Hippolyt Kirchlein bei Tisens
Also auf nach Tisens. Wir fahren über die Mebo nach Lana, weiter über die Gampenpassstraße, vorbei an der Abzweigung Völlan bis zur Abzweigung Tisens. Hundert Meter vor der Abzweigung könnten wir rechts auf einem Schotterparkplatz das Auto abstellen, aber wir fahren lieber bis nach Tisenes (links abbiegen) hinüber, um von dort unseren heutigen Spaziergang zu beginnen. Ich nenne diese Wanderung einfach mal Spaziergang, da nur circa 450 Höhenmeter vor uns liegen.
Ostermontag, die Apfelblüte beherrscht unser wunderschönes Südtirol. Wir wollen heute nicht zu hoch hinauf, denn vom Schnee haben wir genug. Was bietet sich als Frühjahreswanderung bzw. Osterspaziergang an? Einer der wunderbaren, Lebensenergie ausstrahlenden, Waalwege natürlich! Waalwege sind ziemlich flach verlaufende Pfade entlang eines Waals, also eines meist oben offenen Wasserkanals oder -graben, der für die Bewässerung der darunter befindlichen Obstanlagen genutzt wird.
Ils-Waal mit Waalweg über Kortsch bei Schlanders
Recht viele sind zwar nicht mehr übrig geblieben von diesen interessanten Wasserverteilern. Die meisten findet man im Burggrafenamt und im Vinschgau. Nachdem wir am Samstag den Waalweg in Schenna bewandert hatten, wollen wir heute nach Schlanders um die Sonnenpromenade und den Ils-Waalweg zu bewandern.
Meran, Dorf Tirol, Schenna, Verdins gelten als Hochburgen des Tourismus in Südtirol. Urlaubssuchende finden im Meraner Land südliches Flair gepaart mit einer wunderschönen Südtiroler Landschaft.
Da wir beide, heute am Ostersamstag, keine Lust auf Schnee haben, sondern lieber die warme Frühlingssonne genießen wollen, beschließen wir den Waalweg in Schenna oberhalb der Kurstadt Meran zu bewandern.
Waalweg in Schenna
Schenna liegt gleich wie Dorf Tirol etwas über Meran auf circa 600 Meter über dem Meeresspiegel. Die beiden Urlaubsdörfer bilden das Eingangstor zum urigen Passiertal. Dorf Tirol links und Schenna gefolgt von Verdins rechts des Tales.
Wer hier Urlaub machen möchte ist bestens aufgehoben. Schenna, Dorf Tirol und Meran bieten eine extrem hohe Dichte an 4 Sterne Hotels, ich glaube sogar eine der höchsten in Europa.
Der Schenner Waalweg
Selbstverständlich könnten wir direkt von Schenna aus starten, aber wir beschließen trotzdem unser Auto am Parkplatz der Ifinger Seilbahn, auf der Straße nach Hafling, abzustellen und von dort aus eine Rundwanderung zu machen.
Im Dolomiten-Magazin dieser Woche hat Hanspaul Menara, der schreibende Bergsteiger und Wanderer eine Frühlingswanderung von Laag nach Neumarkt vorgeschlagen. Ich finde diesen Vorschlag nicht ganz so prickelnd und werfe darum schnell man einen Blick ins digitale Wegenetzes Südtirols. Aha, von Laag nach Buchholz, das schaut bzgl. Aussicht und Lage schon viel besser aus.
Heute ist fröhliches Kindertragen angesagt. Der Laurin soll auf meinem Buckel mit. Darum bin ich froh, dass laut Wanderplanung nur circa 400 Höhenmeter zu bewältigen sind. Aber was mache ich mit der besten Freundin von allen. Ich 17 kg und sie gar nichts? Das geht einfach nicht! Warum? Weil sie mir dann davon rennen würde 😉 Aber kein Problem, ich belade sie einfach mit meiner kompletten Fotoausrüstung inklusive Stativ und Panoramakopf, in der Hoffnung, dass sie das etwas bremsen wird.
Albrecht Dürer Weg von Laag nach Buchholz im Süden Südtirols
Der Albrecht Dürer Weg von Laag nach Buchholz
Wir starten zu viert – die beste Freundin von allen, meine Schwester, ihr Sohn Laurin und ich – direkt beim Parkplatz in Laag in Richtung Albrecht Dürer Weg.
Einer der sonnenverwöhntesten Orte in Südtirol ist sicherlich das Rittner Horn. Ausgerichtet gegen Süden genießt das kleine aber feine Skigebiet die Gunst des wärmespendeten Himmelskörpers. Heute ist ein kristallklarer ungetrübter Tag vorausgesagt, morgen scheint laut Wetterbericht Südtirol die Witterung umzuschlagen, was für uns beide heißt: die Sonntags-Schneeschuhwanderung muss einen Tag vorverlegt werden.
Kabinenseilbahn Rittner Horn mit Schlern im Hintergrund
Start 11.00 Uhr, Parkplatz Talstation Kabinenseilbahn Pemmern am Rittner Horn
Wir wandern mit unseren Schneeschuhen vorbei am Lärchenhof (1548 m), circa 100 m abseits der Piste, durch den Nadelwald, entlang eines sich immer wieder verzweigenden gespurten Schneeweges dem Rittner Horn entgegen. Es dauert nicht lang bis wir vor uns zwei Skitourengeher sehen, die sich immer weiter von der Skipiste entfernen.
Samstag, 14. Februar 2009, Valentinstag – Tag der Liebenden. Heuer muss ich – nein will ich! – die beste Freundin mit etwas Besonderem überraschen. Gehobene Gastronomie in einem – vor allem für uns – ganz besonderen Gourmetrestaurant. Das Hotel Bad Schörgau, in Putzen kurz vor Sarnthein, bietet nicht nur eine von diversen Gastronomieführern (Feinschmecker, Gambero Rosso, Gault Millau Südtirol, Guida Espresso, Michelin) bescheinigte Spitzen-Küche, sondern auch tolle wohlige Zimmer.
Ich hatte unverschämtes Glück. Ein Tisch und ein Zimmer waren noch frei.
Warum ist das Wirtshaus – Restaurant & Bistro – Badehaus und Hotel Bad Schörgau etwas Besonderes für uns?
Ich habe die beste Freundin von allen dort das erste Mal ausgeführt. Damals sind wir zwar nicht zusammengekommen – ich habe mir ein eineinhalb Jahre währendes Intermezzo genehmigt – aber trotzdem! Bad Schörgau bleibt als unser erstes „Date“ in Erinnerung. Damals war es nur halb so groß, noch kein 4 Sterne Hotel, aber die Küche war auch damals top!
Nun, auf geht es ins urige Sarntal, dort wo man Südtirol am authentischsten erleben kann. Kurz vor Sarnthein biegen wir links ab, parken unser Auto vor dem Hotel zwischen meterhohen Schneewänden und lassen uns zuerst unser Zimmer zeigen.
Heute gehen wir mal so vor: Google Earth starten und den Sonnenstand zwischen 11 Uhr und 16 Uhr prüfen. Aha, Meran 2000 scheint ein von der Sonne verwöhntes Skigebiet zu sein. Da werden wir Schneeschuhwanderer sicherlich auch auf unsere Kosten kommen.
Zuerst geht es über die MeBo nach Meran. Wir fahren Meran Süd aus, fahren zuerst in Richtung Zentrum Meran, biegen dann bei einem Kreisverkehr rechts in Richtung Gärten von Schloss Trauttmansdorff und Schenna ab. Kurz vor Schenna biegen wir wiederum rechts ab und fahren weiter in bis zum Skigebiet Merann 2000.
Falzeben, Talstation des Skigebietes Meran2000 ist der Startpunkt unserer heutigen Schneeschuhwanderung. Geöffnete Hütten in denen man speisen und trinken kann gibt es hier haufenweise, also einfach drauflos auf dem zur Rodelbahn umfunktionierten Schnee-Wanderweg (Nr. 14) in Richtung Zuegg Hütte. Ab und zu ist es recht interessant neben der Skipiste, mit der Sicherheit dauernd auf eine geöffnete Einkehrmöglichkeit zu stoßen, zu wandern.
Wir waren schon einmal im Sommer bei den Stoanernen Mandln. Heute wollen wir diese Wanderung als Schneeschuhwanderung wiederholen. Wir fahren also zuerst durch Bozen hindurch, weiter nach Jenesien, weiter nach Flaas, einer kleinen, weit ab gelegenen Faktion von Jenesien, und dann noch weiter bis fast einige hundert Meter vor die Jenesiener Jöchl Alm. Die Straße ist hier Schnee bedeckt und eisig, darum will die beste Freundin von allen nicht bis zum Ende der Straße fahren.
Stoanerne Mandln (steinerne kleine ältere Männer) im Winter
Wir müssen nun die eisige Straße bis zur Jenesiener Jöchl Alm entlang wandern. Zum Glück bieten die Schneeschuhe einen ziemlich guten Halt auch auf eisigem Untergrund. Nach circa 20 Minuten kommen sehen wir etwas rechts unterhalb des Weges die Holzhütte der Jenesinger Jöchl Alm.
Wir fahren nach Aldein, weiter nach Lerch bis zur Schmieder Alm (1.676 m), wo wir einen Parkplatz für das Auto vorfinden.
Wallfahrtskirche Maria Weißenstein
Schneeschuhe angeschnallt und los geht es auf dem Wanderweg Nr. 15 in Richtung Schönrast Alm (1.697 m). Die Schneeschuhwanderung führt uns neben der Langlaufloipe bis zur Schönrastalm. Hier gabelt sich der Weg. Wir halten uns links und wandern der Beschilderung Weißenstein folgend weiter.