Lajen, das Tor zu den Dolomiten, so der Werbespruch des Tourismusvereins Lajen. Gelogen ist das nicht. Bereits vom Dorf aus kann man die Gipfel der Langkofelgruppe und des Sellastocks sehen.
Wir starten etwas oberhalb der Lajener Fraktion Tschöfas auf 1.350 m Seehöhe, knapp über dem Hatzes-Gspoi Hof. Mein Gott was für ein zungenbrecherischer und zugleich lustiger Namen. Geplant ist den Aussichtsberg Raschötz (2.281 m) zu erklimmen. Ob sich das heute noch ausgehen wird, ist mehr als fraglich. Ein organisatorisches Desaster kostet uns eine Stunde vor dem Start plus eine weitere Stunde am Tagesende.
Ich saß schon im Auto, um meine Wanderbegleiter abzuholen, als das Telefon klingelte.
Kurz vor St. Martin im Passeiertal zweigt links das steile Kalmtal ab, das ab den Rappen Höfen ins Falsertal (auch Valser Tal) übergeht. Heute geht’s mitten in der Bergwelt der Texelgruppe auf eine tolle Rundwanderung in dieses einsame Tal. Wir parken das Auto oberhalb von Magdfeld, kurz vor den Rappenhöfen. Das letzte Stückchen der schmalen Bergstraße ist nicht asphaltiert, aber trotzdem mit dem Auto befahrbar.
Links an den Rappenhöfen vorbei wandern wir nun auf dem Forstweg mit der Wegnummer Nr. 4A. Der Weg durch den Wald zur Alm wird parallel vom Kalmbach begleitet. Der liegt allerding einige Meter tiefer in der Talmitte des engen V-Tales. Sein Rauschen hören wir ständig. Der Almweg ist nicht nur bei Wanderern beliebt, auch Radfahrer wissen ihn zu schätzen.
Erste Sommerwanderung. Und wohin? Gardasee. Klar, wer als Südtiroler zu dieser Jahreszeit ein paar Höhenmeter ohne Schnee bezwingen will, der fährt an den Gardasee!
Limone, der malerische Ort mit dem besonderen mediterranen Flair, ist unser Ausgangspunkt. Der „Städtchen“ ist auf drei Seiten von steilen Bergen umgeben. Im Norden erhebt sich das Felsmassiv der Cima Mughera 1.161 m über dem Meeresspiegel. Dort waren wir schon mal und zwar vor 11 Jahren.
Nun werden wir die beiden verbliebenen Gipfel erklimmen. Es sind dies der Monte Preals (890 m) im Westen und der markante Monte Bestone (917 m) im Süden.
Außer dem Andreas ist heute auch Anna mit dabei. Sie hat in der Früh das Wort Gardasee fallen hören und wollte daraufhin unbedingt mit zum Wandern. 1.155 sehr steile Höhenmeter sind zwar kein Zuckerschlecken, aber für Neunjährige ist die Kondition kein Problem, wenn nur der Kopf mitspielt. Und Anna will heute. Und weil sie die beste Mami von allen überreden konnte, darf sie nun mit dem Tati mit.
Limone an Gardasee
Die kleine, nur circa 1.000 Einwohner zählende, Gemeinde Limone am Gardasee ähnelt mehr einer Stadt als einem Dorf. Das ist vor allem dem Platzmangel geschuldet. Die Häuser müssen sich zwischen dem See und den dahinter aufsteigenden Felswänden eng aneinander schmiegen. So entstehen wunderbare enge Gassen. Und da der Ort eine Touristenhochburg ist hüllt er den Besucher in ein wunderbares Urlaubsflair ein. Wir werden dieses mediterrane Gefühl heute sicherlich in uns aufsaugen, aber nicht jetzt. Später nach der geplanten Gardaseebergtour.
Auf die Seiser Alm fahren wir normalerweise zum Skifahren. Heute haben wir die Ski jedoch nicht dabei. Stattdessen sind Oma und Opa an Bord. Das bedeutet für uns, dass wir einen kurzen und sehr gemütlichen Winterspaziergang unternehmen. Da Oma nicht mehr ganz so gut zu Fuß ist, wir ihr aber trotzdem etwas mehr als nur Compatsch von der Seiser Alm zeigen wollen, setzen wir sie zusammen mit Opa in den Pferdeschlitten von Martin Schieder. Wir selbst, also Anna, die beste Ehefrau von allen und ich starten flugs den 7er Wanderweg Richtung Panorama hinauf. Wir wollen einen kleinen Vorsprung herausholen, damit uns das Haflingergespann nicht gleich überholt.
Das klappt. Kurz vor der Schmalzlwiese, noch bevor wir beim Hotel Santner die Skipiste queren müssen, bleiben wir sogar kurz stehen, damit uns das Pferdegespann einholen kann. Anna möchte Oma und Opa zuwinken.
Schon seit geraumer Zeit hegte ich den Wunsch, den türkisfarbenen Bergsee Lago di Sorapiss inmitten der majestätischen Ampezzaner Dolomiten zu besuchen. Wie es vielen Fotografen eigen ist, wenn sie zu einem bekannten Dolomiten-Hotspot aufbrechen, hegte auch ich insgeheim den Wunsch, diesen zauberhaften Ort frei von jeglicher menschlichen Präsenz zu erleben.
Das ist in der Wanderhauptsaison unmöglich. Zu beliebt ist der wunderbare Sorpisss Bergsee, der sein milchiges türkisfarbenes Wasser Gesteinsmehl verdankt, dass von den Zuflüssen ins Wasser getragen wird. Die Partikel dieses Gesteinsmehl streuen das Licht auf eine Weise, die das charakteristische türkise Farbspektrum erzeugt. Es handelt sich somit um ein Phänomen, das auf mineralogische und physikalische Eigenschaften des Wassers zurückzuführen ist.
Um der Hauptwanderzeit auszustellen haben wir uns für Ende November entschieden. Die angrenzende bewirtschaftete Schutzhütte Rifugio Alfonso Vandelli ist in Winterpause, so sind wir guten Mutes, dass wir keine Menschenmassen antreffen werden.
Grödel haben wir zwar eingepackt, doch als Bewohner des sonnigen Süden Südtirols und als Nachbarn des wärmsten Badesees der Alpen war uns nicht so recht bewusst, dass der Sorapiss See Ende November eventuell zugefroren sein könnte. Jetzt da wir am vereisten Dürrensee vorbei fahren wird uns das schlagartig bewusst.
Heute werden wir die Croda da Lago und den Bergsee Lago di Federa in den Ampezzaner Dolomiten erwandern. Die traumhafte Dolomitenrundwanderung – eine der schönsten überhaupt – ist mit knappen 13 Kilometern und 870 Höhenmetern etwas kurz. So haben wir ein klein wenig ein schlechtes Gewissen. Weite Anreise, kurze Wanderung – keine ökologische Heldentat!
Zwischenstopp am Passo di Giau
Um die weite Anfahrt zu rechtfertigen, fügen wir einen Bergfotografie Zwischenstopp am wunderbaren Passo di Giau ein. Nebst zahlreichen farbenfrohen Ferraris – der Passo di Giau ist nicht nur bei Wanderern beliebt – erklimmen wir einen grasbewachsenen Hügel, die Punta di Zonia. Zugegebenermaßen mit 200 Meter und 30 Höhenmetern fällt dies verlängerte sie nicht die Wandertour, doch der Passo di Giau ist ein begehrter Ort für Fotoliebhaber und somit für mich ein lohnendes Ziel. Von der Punta di Zonia aus dürfen wir eines der beeindruckendsten 360°-Panoramen genießen, das die Dolomiten zu bieten haben.
Vor uns erhebt sich die eindrucksvolle Felswand des Ra Gusela, der südlichste Gipfel des Nuvolaukammes. Dahinter sehen wir den Monte Nuolau, auf dessen Spitze die Schutzhütte Rifugio Nuvolau zu auszumachen ist. Dahinter reihen sich weitere Gipfel der Nuvolaugruppe auf. Es sind dies der markanten Monte Averau und die Croda Negra.
Eine Wanderung vom Kalterer See hinauf auf die Leuchtenburg und weiter bis zu den Rosszähnenunternimmt man am besten im Frühling oder jetzt im Herbst. Das hat den Vorteil, dass man nicht so sehr schwitzt wie im Sommer. Wir kommen nämlich bei dieser Rundwanderung nicht über 600 m ü. d. M. hinaus und müssen somit mit hohen Temperaturen rechnen. Die Wanderung bietet gleich 3 Highlights: die Burgruine Leuchtenburg, das Naturdenkmal Warmlöcher und die bizarren Felsformationen Rosszähne.
Es gibt also viel zu entdecken.
Wir starten heute vom kostenpflichtigen Parkplatz am Kalterer See und spazieren zuerst den Seerundweg am Nordufer nach Klughammer hinüber. Vor der Pension Leuchtenburg biegen wir links ab und folgen der Wandermarkierung 13B bzw. Leuchtenburg hinauf auf den Mitterberg.
Schon nach wenigen Metern eröffnet sich uns aufgrund des erhöhten Standpunkts der See in seiner vollen Pracht. Es tut uns ein wenig leid, dass wir bald in den Wald eintreten müssen und die Weinbergseenlandschaft somit aus den Augen verlieren.
Die Seiser Alm Bahn feiert 20-jähriges Betriebsjubiläum. Sie lädt darum heute zur zum Open Day ein. Das heißt wir könnten kostenlos mit der Umlaufbahn von Seis auf die Seiser Alm hinauf. Problem, gestern Abend hat die fleißigste Kirchengeherin von allen die Messe aufgrund anderweitiger Verpflichtungen nicht geschafft. Eine Woche das „Kirchn gean“ auslassen, das kommt für sie nicht in Frage. Darum fahren wir nicht nach Seis, sondern nach Kastelruth. Dort findet um 10.00 Uhr eine Sonntagsmesse statt. Das müsste sich ausgehen.
Die ersten 10 Minuten der Messe versäumen wir, doch zeitgleich mit Beginn der Predigt betreten wir das zu unserem Erstaunen sehr gut gefüllte Gotteshaus.
Auf der Mendel steht eine Kirche. Heute zu Maria Himmelfahrt wird dort um 10.30 Uhr eine Messe gelesen. Zum Glück, denn so geht sich trotz Wetterbericht: „Zunächst scheint verbreitet die Sonne. Am Nachmittag und Abend können über Südtirol verteilt Gewitter entstehen.“ eine Bergtour auf unseren Hausberg, den Roen aus.
Von den Golfwiesen streben wir das kleine Gotteshaus an. Ehrlich gesagt, sind es meine beiden Mädels, die zielstrebig zur Kirche schreiten. Ich bleibe in der Enzianhütte – wir Traminer sagen „beim Paul“ hängen. Ein Kaffee, ein Plausch mit Wirt und Wirtin und dann geht sich für mich noch eine Hälfte der Messe aus. Zu meiner Überraschung steht kein Pfarrer, sondern der Oberhofer Meinrad vorne am Altar. Und zur noch größeren Überraschung wird der Wortgottesdienst nicht durch eine Orgel, sondern eine steirische Harmonika untermahlt. Und als Krönung aller Überraschungen lässt der Meinrad den Gottesdienst mit dem Südtirol Lied „Wohl ist die Welt so groß und weit“ abschließen. Eine Bergmesse wie es sich gehört! Sehr schön!
Von Matschatsch sind wir schon einmal gestartet. Damals sind wir zu den Eislöchern hinunter gewandert. Heute steht kein spezielles Ziel auf dem Wanderprogramm, heute wollen wir schlicht und einfach den Eppaner Höhenweg erkunden. Wir haben den Eppaner Höhenweg zwar ab und an gequert aber entlang gewandert sind wir ihn noch nie. Das ist erstaunlich, stellt er doch die Verlängerung des Kalterer Höhenweges und Traminer Höhenweges dar unter dem wir zuhause sind. Nimmt man alle diese Höhenwege zusammen, dann kann man auf ziemlich konstanter Höhe ohne nennenswerte Steigung von Graun in Kurtatsch über Tramin, Kaltern und Eppan bis hinauf nach Nals und sogar Tiesens wandern bzw. mit dem Mountainbike radeln.
Wir starten in Matschatsch schreiten zuerst rechts der Mendelstraße bis zu einer Kehre. Hier werden wird überrascht. Wir dachten, dass wir über die bei Mountainbikern beliebte Forststraße wandern müssen. Müssen wir nicht. Der Forstweg wird wenige Meter unterhalb von einem schönen Wandersteig (Nr. 9) flankiert. So kommen anstatt auf Schotter auf weichem Waldboden in die Furglauer Schlucht hinein.
Wieder einmal sind wir in Maria Weißenstein. Der Wallfahrtsort hat es der gebetsfreudigsten Ehefrau von allen angetan. Wahrscheinlich aufgrund der Namensgleichheit mit ihrem Zunamen. Es ist 10 Uhr. Vor der Messe um 14 Uhr steht zuerst eine Wandertour auf dem Tagesprogramm. Wir wollen über den Petersberger Leger zur Neuhütt Alm und weiter bis zum Jochgrimm wandern.
Ein interessanter Wanderweg für Kinder steht heute auf dem Wanderprogramm, es ist der Kinder-Themenweg „Köfele Weg“ in Mölten. Sechs Stationen: Haflinger Pferd, Baumhaus mit Höranlage, Knottnsteig, Riese, Spinne und Mühlrad laden die Kinder zum Spielen und Kraxeln, die Erwachsenen zum Relaxen ein.
Wir könnten uns von der Seilbahn Vilpian-Schlaneid vom Burggrafenamt nach Mölten hinauf fahren lassen. Doch wir entschieden uns für das Auto. Wer weiß vielleicht ist der Köfele Weg zu kurz. Vielleicht könnten wir anschließend in das nicht weit entfernte Vöran fahren und dort das Knottenkino besuchen.
Anna und ich sind heute allein unterwegs. Wir parken mitten in Mölten vis-a-vis des neuen Fossilien-Museums oberhalb des Cafés Friedheim. Zuerst wandern wir auf dem Gehsteig der Straße kurz aufwärts, machen die Linkskurve der Straße mit und finden auf der linken Seite, nach circa 400 Metern, den Einstieg in den Köfele Weg.
Köfele Weg
Wir dürfen nun in eine Wiese hinein, kommen an einem Baumsolitär vorbei und sehen bald die erste Kraxelstation: ein riesiges Holzpferd.