Unter den großen Südtiroler Weihnachtsmärkten ist der Meraner Weihnachtsmarkt sicherlich der schönste. Die idyllische Lage an der Passerpromenade zum einen, die mit Bedacht zugelassenen Weihnachtsmarktstände zum anderen und nicht zuletzt die Nähe zu den Therme Meran machen den Weihnachtsmarkt der Kurstadt zum idealen Tagesausflugsziel für Winterurlauber.
Therme Meran
Und so könnte dein Adventsurlaubstag in Meran ablaufen. Am besten du wählst einen Wochentag, denn dann kannst du ohne Gedränge einen gemütlichen Vormittag mit deiner Familie in den beheizten Indoor- und Outdoorpools der Therme Meran verbringen. Wenn du bereits bei Öffnung um 9.00 Uhr dort bist, dann kannst du das Eintreffen der ersten Sonnenstrahlen miterleben und im angenehmen warmen Wasser der Außenpools hautnahe miterleben wie der Wasserdampf vom Becken entlang deines Körpers aufsteigt, um kurz mit den ersten Sonnenstrahlen zu spielen und anschließend der Sonne hinzugeben.
Der Kalterer Christkindlmarkt erstreckt sich heuer vom Anfang der Andreas Hofer Straße bis zum Ende der Goldgasse. Man hat das Konzept, der auf den Dorfplatz kumulierten Weihnachtsmarktstände überarbeitet und verwandelt heuer das gesamte Dorf in einen Weihnachtsmarkt mit kleinen netten Weihnachtsstationen.
Das wollen wir uns genauer ansehen und kombinieren den Besuch des Kalterer Weihnachtsmarktes mit einem Spaziergang, der Anna ihren Mittagsschlaf ermöglichen soll.
Spaziergang vom Kalterer Weihnachtsmarkt bis nach Eppan
12.30 Uhr, vom Ende der Goldgasse geht es hinauf zum Paterbichl. Auf gängigen Karten steht Rottenburgerplatz, aber wir kennen ihn als Paterbichl, wahrscheinlich weil sich am Platz ein Franziskanerkloster befindet.
Vom Parkplatz am Eisstadion Sterzing spazieren wir über die Brennerstraße bis zur Bahnhofstraße hinauf und dann hinunter zum Untertorplatz bis zum Christkindlmarkt Sterzing.
Die Kleinen sollten währenddessen ihren Mittagsschlaf halten. Der Hannes macht das wie auf Kommando. Nicht so Anna. Eine Kutsche mit zwei vorgespannten Kaltblütern steht auf dem Untertorplatz. Die Chance auf einen Mittagsschlaf ist dadurch verspielt. Mit strahlenden offenen Augen kann man natürlich nicht einschlafen. Auch ist kein Halten im Kinderwagen mehr möglich. Es hilft nichts, wir müssen den kleinen Wirbelwind aus ihrem Kinderwagen entketten. Während der Hannes noch schläft, schlendern wir durch die Neustadt pfeilgerade dem Zwölferturm entgegen.
Christkindlmarkt Sterzing, da müssen wir hin. Ein wenig Adventsstimmung aufsaugen und die vorweihnachtliche Zeit genießen. Die beste Mani von allen ist einverstanden, sie will die Gelegenheit nutzen und am Vormittag in der Wallfahrtskirche Maria Trens die Messe zu besuchen. Das hatte ich ihr schon vor zwei Wochen versprochen, als ich als Wallfahrtsziel fürs Anna Geburtstag Madonna della Corona ausgesucht habe.
Vom Wallfahrtsort Madonna della Corona geht es hinunter nach Affi und dann wenige Kilometer weiter südlich nach Pastrengo. Aus Kindertagen habe ich nur Affi und den Gardasee in Erinnerung. Pastrengo ist mir nicht im Gedächtnis geblieben. Ein Kreisverkehr, eine dreiviertel Runde und dann rechts abgebogen.
Wow, ein Nashorn, eine Giraffe, ein Schimpanse und ein Tiger starren uns von riesige Banner entgegen! Der Zoo und Safaripark „Parco Natura Viva“ lädt zum Staunen ein.
Augenblicklich beginnen die Kinderaugen zu leuchten!
Safaripark Parco Natura Viva
Der Eintritt (20 Euro für Erwachsene, Kinder unter 2 Jahren kostenlos) ermöglicht den Zugang zum Zoo und auch Zufahrt zum Safaripark. Das lassen wir uns nicht entgehen. Ganz, ganz ausnahmsweise darf Anna vorne bei der Mami sitzen. Schwarz-weiß gestreifte Hintern lassen die Kleine sofort aufspringen. Mit sitzen geht nichts mehr, stehen, staunen, rufen, zeigen und große Augen machen ist nun angesagt. Die Zebras lassen sich davon nicht stören.
Allerhand Antilopen kreuzen unsere Fahrt. Am liebsten würde die Kleine aussteigen und ihnen hinterher rennen.
Geburtstag Anna. Das heißt natürlich Wallfahrten! Warum? Ja, weil sich das so gehört, sagt die beste Mami von allen und weil das jetzt eh schon Tradition ist. Ach so? Ja, haben wir immer so gemacht. Nur einmal haben wir die Wallfahrt ausgelassen. Vor zwei Jahre ging es nicht, da waren wir im Krankenhaus. Voriges Jahr waren wir San Romedio. Und jetzt, heuer, ist es natürlich schon Tradition.
Die beste Mami von allen weiß, was sie will! Ok, dann nehme ich mir frei und wir machen einen Ausflug, den zum 100sten Mal Maria Weissenstein, kommt für mich nicht in Frage.
Wallfahrtskirche Madonna della Corona
Madonna della Corona, die Wallfahrtskirche in einer Ausbuchtung an der Felswand des Monte Baldo, ist nicht nur für Pilger ein erstrebenswertes Ziel, auch Architektur Begeisterte kommen beim Besuch dieses herrlichen sakralen Gebäudes auf Ihre Kosten.
Die beste Mami von allen lässt sich überreden von Maria Weissenstein abzurücken. So geht es über die Brennerautobahn hinunter bis zur Ausfahrt Affi. Affi, da klingelt es in meinem Kopf. Am besten ich sag mal nichts. Ich werde meine Idee nach der Wallfahrt deponieren, das ist idealer. Nach 7 Ehejahren habe ich gelernt, dass meine seine Wünsche nicht einfach so dahinklatschen kann. Dabei kommt es nicht so sehr auf das Feingefühl an, nein, es geht um den richtigen Moment.
Nach der Ausfahrt müssen wir einige Kilometer zurück. Leicht ansteigend geht es durch die überraschend schöne Mittelgebirgslandschaft hinauf nach Spiazzi (773 m), einer Fraktion der Gemeinde Caprino. Ich wundere mich. Weinberge säumen den Weg, aber auch zahlreiche brach liegende Wiesen. Das gäbe es bei uns in Südtirol nicht. Wo Wein wächst, da wird jeder Quadratmeter ausgenutzt. Brach liegen lassen, das gibt es in Tiroler Landen nicht.
Wallfahrtsort Spiazzi
Wie recherchiert treffen wir in Spiazzi auf einen Parkplatz. Dalli, dalli, dann geht es sich vielleicht noch aus zum Beginn der Messe unten bei der Kirche zu sein. Von Spiazzi aus muss man nämlich – für uns ungewohnt – absteigen. Die Straße ist gleichzeitig ein Kreuzgang mit mannshohen Bronzefiguren. Leider haben wir nicht die Zeit uns jede Station des Kreuzganges genau anzusehen. Nach einigen Metern glotzen uns zwei Alpakas entgegen. Die Anna schaut erstaunt, augenscheinlich erinnert sie sich an die Familienwandeurng zur Malga Kraun.
Traubenfest in Meran; das bedeutet Festumzug mit Blasmusik, geschmückte Erntedankfestwägen, Marsch verschiedenster Musikkapellen aus Südtirol, Tirol und Bayern, geöffnete Geschäfte am Sonnstag rund um die Lauben von Meran und Festbetrieb an der Passerpromenade. Alles Zutaten die eine kleine Maus wie unserer begeistern.
Nur hinfahren, zuschauen und wieder abfahren, das ist nicht unser Stil! Darum lenken wir das Auto nicht ins Stadtzentrum von Meran, sondern zu den Parkplätzen, vor den Gärten von Schloss Trauttmansdorff.
Durch den Wasservorhang, der von der Eingangshalle zum Parkplatz „herunterhängt“, können wir hinüber zum Schloss schauen und ihn gleichzeitig als Foto Accessoire nutzen. Der goldene Herbst spiegelt sich in den glitzernden Tropfen. Ein schöner Einstieg in den heutigen Meran Spaziergang.
Die älteste datierte Rebe Südtirols (1601), nein sogar Europas, wächst in Margreid in der Grafengasse an der Hausmauer des Augustin Hauses. An der sogenannte Urrebe wachsen immer noch Trauben. Sie ist das Highlight von Margreid und als Naturdenkmal ausgewiesen.
Heute feiert man dort der ASV Altherrn Margreid das „Herbstfest bei der alten Rebe„.
Wir wollen den Festbesuch mit einem Spaziergang kombinieren; zuerst Spaziergang, dann Fest.
Am nördlichen Dorfrand stellen wir das Auto ab und spazieren dann am Festbetrieb bei der Urrebe vorbei und biegen anschließend in die Franz-von-Fenner Straße ein. Der Weg steigt zuerst recht deftig an, dann wandelt er sich zum gemütlichen Spazierweg durch die Weinberge.
Schupfenfest oder XV. „König Laurin Wanderung“ am Karerpass. Das bedeutet Feldmesse, Hüttenhopping, Essen, Trinken, Musik und Dolomiten- bzw. Rosengarten-Panorama genießen. Vor 7 Jahren waren wir schon mal hier. Damals ohne Kinder. Heute haben wir einen ganzen Kindergarten mit dabei. Hannes, Lisa, Liam und Ayla, die Kusinen von Anna sind bis auf zwei alle mit dabei.
Feldmesse Schupfenwanderung
Hinter dem Hotel Moser blasen die Kalterer Alphornbläser. Es ist schon etwas lustig, dass man Musiker vom „Landl“ herauf holen muss um ins Alphorn zu blasen.
Anna und ich schauen uns während der Messe die Pferde und die Hochlandrinder auf der Koppel an. Anna ist ganz begeistert. Die Alphorn Bläser beenden die Messe, dann setzen beginnt ein Strom aus feierwilligen Alm-Wanderern sich in Bewegung zu setzten.
Maria Himmelfahrt, Kirchtag mit Fest und Trachtenumzug in Oberbozen. Da müssen wir hin.
Am Wolfsgrubener See gibt es einen Parkplatz. Das ist zwar nicht direkt in Oberbozen aber wir möchten uns nicht in ein Verkehrschaos stürzen und außerdem tut uns der Spaziergang vom Wolfsgrubener See ins Zentrum von Oberbozen sicher gut.
Anna muss zwar trotz Kinderwagens getragen werden. Schuld ist ihr sturer Kopf. Aber der flache Spazierweg, der parallel zur Rittnerbahn verläuft, ist glücklicherweise dafür recht ideal. Er bringt uns mit Ausblick auf das Südtiroler Unterland, auf die Rittner Erdpyramiden und auf Maria Himmelfahrt (südlichen Teil von Oberbozen) bis ins Kirchtagsgetrubel hinüber.
Hirsche, Ziegen, Schweine, Esel, Ponys und noch viele viele weitere Tiere soll es in Gfrill auf dem Rainguthof geben. Rund um den alten Bauernhof soll eine regelrechte Tierwelt entstanden sein.
Unsere Anna ist – wie die meisten Kleinkinder – ganz versessen auf Streicheltiere, darum kommt uns der Tipp „Tierwelt Rainguthof“ gerade recht.
Der Eröffnungsfeier des Waldfestes der Musikkapelle Deutschnofen ist im vollen Gange. Jetzt ist Arbeitsteilung gefragt. Die beste Mami von allen kümmert sich um die Brathühnchen. Anna und ich bringen den Festumzugsteilnehmern unsere Aufwartung entgegen, indem wir die Kutsche mit den schönen Pferden bestaunen, die Musik der Blaskapelle beklatschen und die Volkstanztruppe fleißig fotografieren.
Maibaum-Bändertanz
Der Maibaum-Bändertanz ist klasse! Solch einen Volkstanz sieht man unten bei uns im Tal nicht. Ich habe Mühe fotografieren und Anna abhalten, die rotweißen Bänder zu stürmen, unter einem Hut zu bekommen. Die beste Mami von allen würde schimpfen, denn es ist klar, welche Tätigkeit diesbezüglich Priorität haben muss. Aber die sie ist zum Glück bei den Brathähnchen und liest diesen Urlaubsbericht eh nicht *g*