Eines unserer Nachbartäler ist das Val di Non. Obwohl Luftlinie nur 10 km entfernt, verbindet uns Südtiroler Unterlandler eher wenig mit dem interessanten Tal. Das Mendelgebirge trennt uns vom Nonstal. Das Gebirge ist zwar kein hoher Bergzug, doch weil wir Unterlandler uns auf nur 250 m ü. d. M. befinden, gilt es bis zum Mendelpass hinauf 1.400 Höhenmeter zu überwinden oder über Mezzocorona fast 50 km zu fahren um das Parallel-Tal zu erreichen. Dieser Umstand zusammen mit der Sprachgrenze stellt dann doch eine relevante Hürde dar.
Was uns mit dem Trientner Tal verbindet ist der Apfel. So wie bei uns findet man im Val di Non Obstgärten soweit das Auge reicht. Wir Unterlandler müssen dabei neidvoll anerkennen die Nonsberger können durchgehend Bergäpfel liefern. Ihre Apfelhaine befinden sich auf circa 800 m über dem Meeresspiegel. Klar das gesamte Tal befindet sich mehr oder weniger auf dieser Höhenlage, wenn man von den tiefen Schluchten des Noce, der sich bisweilen auf 268 m ü. d. M. in das Tal hineingräbt, absieht.
Heute werde ich mit dem Andreas die hügeligen Apfelhaine des Val di Non erkunden. Für die Apfelblüte sind wir etwas zu früh unterwegs, auf 800 m blüht es heute noch nicht, doch dafür bieten die Apfelbäume eine gewisse Transparenz, um durch sie hindurch die imposanten Burgen und malerischen Dörfer gut bestaunen zu können.
Wir werden dem beliebten Wanderweg „Cammino Jacopeo d’Anaunia“ folgen. Nicht den gesamten, das wäre zu viel verlangt. Dafür müssten wir mehrere Tage an Zeit mitbringen. Er verläuft nämlich rund um das gesamte Nonstal und reicht sogar ein kleines Stück in Val di Sole hinein. Wir werden „nur“ von Cles nach Nanno und über Tuènno zurück nach Cles wandern. Damit für uns, die wir das Bergwandern und nicht das Talwanderen gewöhnt sind, die geplante Rundtour durch die Apfelhaine nicht allzu Kalorien verbrennungsarm ausartet, werden wir zusätzlich ein wenig in die Berge von Cles hinauf wandern. So zumindest der Plan.
Im Nonstal auf den Spuren des Cammino Jacopeo d’Anaunia weiterlesen