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Wanderkarte

Speickspitze und Fagls See

Bergwanderung in der Texelgruppe zur Valser Alm, Speickspitze und Faglsalm

Kurz vor St. Martin im Passeiertal zweigt links das steile Kalmtal ab, das ab den Rappen Höfen ins Falsertal (auch Valser Tal) übergeht.  Heute geht’s mitten in der Bergwelt der Texelgruppe auf eine tolle Rundwanderung in dieses einsame Tal. Wir parken das Auto oberhalb von Magdfeld, kurz vor den Rappenhöfen. Das letzte Stückchen der schmalen Bergstraße ist nicht asphaltiert, aber trotzdem mit dem Auto befahrbar.

Wir starten unsere Bergtour bei den urigen Rappen Höfen im Kalmtal, einem Seitental des Passeiertals.
Wir starten unsere Bergtour bei den urigen Rappen Höfen im Kalmtal, einem Seitental des Passeiertals.

Links an den Rappenhöfen vorbei wandern wir nun auf dem Forstweg mit der Wegnummer Nr. 4A. Der Weg durch den Wald zur Alm wird parallel vom Kalmbach begleitet. Der liegt allerding einige Meter tiefer in der Talmitte des engen V-Tales. Sein Rauschen hören wir ständig. Der Almweg ist nicht nur bei Wanderern beliebt, auch Radfahrer wissen ihn zu schätzen.

Wir genießen die gemütliche Wanderung, bewundern die beeindruckende Wasserfälle und bestaunen die tosende Wassermassen, welche die steilen Flanken der anderen Talseite hinabstürzen. Unser Wanderweg führt uns nur mäßig ansteigend bis hin zur Äußeren Valseralm. Hier erreichen wir die Baumgrenze. Das Gelände wird almiger und das Tal öffnet sich etwas. Obwohl die Wetterprognose Sonnenschein verspricht, hängen dunkle Wolken über den Gipfeln der Texelgruppe.

Valser Alm

Nach 6 Kilometern und 650 Höhenmetern erreichen wir die Valser Alm.

Sie ist eine Alm, auf der Milchviehwirtschaft betrieben wird. Es ist wirklich schade, dass es davon in Südtirol immer weniger gibt. Auf den meisten Almen sind nur noch Jungrinder. Die müssen nicht gemolken werden. Nicht so auf der Falser Alm. Hier ist ein Senner vor Ort, der sich um die Kühe und die Milchverarbeitung kümmert.

Wir setzen uns an den Tisch vor dem Eingang. Ich bestelle bei der freundlichen Wirtin Knödel mit Kraut. Mein Lieblingsessen auf Almen oder Schutzhütten sind Knödel mit Gulasch. Ich bin ein großer Fan von Tiroler Speckknödeln. Und dasl obwohl ich bei Knödeln sehr anspruchsvoll bin. Wenn das Brot außen nur ein wenig aufgeweicht ist, schmecken sie mir nicht. Wenn die Konsistenz oder die Würzung des Teiges nicht perfekt stimmt, dann gehören sie plötzlich nicht mehr zu meiner Leibspeise. Weil das so ist, bestelle ich Knödel immer mit einer Beilage, die es mir erlaubt, nicht so optimal gelungene Exemplare durch Übertünchung halbwegs gut runterschlucken zu können. Gulasch eignet sich dafür hervorragend.

Auf der Speisekarte der Falser Alm stehen aber „nur“ Knödel mit Kraut. Gulasch gibt es scheinbar nicht. Ich habe darum bei der Bestellung „Knödel mit Kraut“ leichte Bedenken.

Da mir die Speckknödel vorgesetzt werden, sind die Bedenken im Nu verflogen. Schon beim ersten Anblick ist mir klar, vor mir stehen Knödel der Note 10. Der erste Bissen bestätigt den visuellen Ersteindruck. Nicht nur ästhetisch, sondern auch geschmacklich die besten Tiroler Speckknödel, die ich je hatte! Diese Knödel lassen sich ganz ohne Übertünchungsbeilagen, rein und pur mit wahrem Genuss essen. Leckerer geht nicht.

Nach so viel Genuss ist es fast ein wenig schwer, sich aufzuraffen. Uns stehen noch einige Höhenmeter bevor.

Vom Rossboden (Flur rund um der Valser Alm) nehmen wir den Steig Nr. 5, um zum Saltausjoch aufzusteigen. Hier ist Vorsicht geboten, denn die Abzweigung, die rechts hinauf auf das Joch führt, darf nicht verpasst werden. Der 5er-Steig geht nämlich gerade aus direkt in den 4er-Steig über. Der führt zum Faglssee und nicht zum Saltausjoch. Zum Faglssee wollen wir zwar auch, aber zuerst will ich einen Abstecher hinauf auf das Saltausjoch machen, um von dort aus zur Alm Obere Obisellalm und zum Obisellsee hinunterschauen zu können.

Kreuzung Fagls See – Saltausjoch

Der Aufstieg zum Joch ist der steilste Abschnitt dieser Rundwanderung, aber er ist kurz und schnell geschafft. Angekommen entscheiden wir uns nicht zur Obisellalm abzusteigen sondern die wenigen Meter weglos zur aussichtsreichen Speickspitze auf 2329 m ü. d. M. hinauf zu wandern.

Speickspitze

Wir kommen zwar die Höhe des Gipfelkreuzes der Speickspitze, aber wir können es nicht angreifen. Es steht auf einem um 100 m weiter östlich gelegenen Gipfel. Der ist durch einen Abgrund von uns getrennt. Wahrscheinlich könnten wir den Abgrund auf der nördlichen Hangseite im sehr steilen Gelände umgehen, aber das sieht gefährlich aus, also begnügen wir uns mit dem Gipfelkreuz in Sichtweite aber nicht in Griffweite.

Auch weil ich mit den richtigen technischen Hilfsmitteln sowieso hinter die Speickspitze schauen kann. Von oben sehe ich – genau gleich, wie wenn wir am Gipfelkreuz stehen würden – den Faglssee und die Faglsalm, die sich von unserer Position aus hinter der Gipfelkreuzspitze verstecken. Ich habe sogar Glück, dass genau jetzt die Sonne ein wenig durchkommt und See mit Alm im guten Licht fotografiert werden können.

360° Foto Speickspitze
360° Foto Speickspitze

Leider ist das in südwestlicher Richtung – im Kessel rund um Obisellee und Obisellalm – nicht der Fall. Über den Hochwart hängen die ganze Zeit dunkle Wolken. Es sind die gleichen, die uns schon den ganzen Wandertag begleiten.

Aussicht

Von Norden im Uhrzeigersinn

  • Kolbenspitze
    (heute im Nebel)
  • Matatzspitz
  • Passeiertal mit St. Martin im Passeier
  • Faglssee und Faglsalm
    (nur direkt vom Gipfel)
  • Saltauser Tal
  • Obisellsee und Obere Obisellalm
  • Spitzhorn
    (heute im Nebel)

Die Fotos sind im Kasten. Jetzt steigen wir den gleichen Weg über das Saltausjoch zurück zur Abzweigung ab. Die Alternative wäre eine Querung am nördlichen, sehr steilen Hang der Speickspitze zum Gipfelkreuz und dann ein Abstieg über einen steilen, nicht offiziellen Steig. Das erschien uns aber definitiv als zu gefährlich.

So wandern wir hinunter zur Kreuzung 5er mit 4er Steig und folgen dann dem 4er Steig Richtung Faglssee.

Der sagenumwobene Bergsee Fagls See

Faglssee und Faglsalm

Der sagenumwobene Faglssee ist bald erreicht. Der kleine Gebirgssee ist 120 Meter lang, 80 Meter breit und 10 Meter tief. Er liegt in einer Mulde, die von Gras und Geröll bedeckt ist. Ein felsiger Riegel umgibt eine Hälfte.

Es soll hier ein listiges Nörggele sein Unwesen treiben. Der See wird auch Wettersee genannt. Das kommt daher, dass er bei aufziehendem Unwetter gespenstisch brüllt, knattert und lurlt.

360° Foto Faglssee
360° Foto Faglssee

Da uns nicht viel drum ist das gespenstische „Brüllen“ zu nicht hören – die Wolken über dem Falsertal und dem Kalmtal werden stendig düsterer – verlassen wir bald den See und nehmen den Wandersteig hinunter zur Faglsalm.

Die urige Faglsalm ist nur zu Fuß erreichbar. Nicht nur der Almbesucher, auch der Wirt muss ein gutes Stück wandern, um sie zu erreichen. Dass sie trotzdem bewirtschaftet ist, das ist einer Materialseilbahn zu verdanken, mit der von den Rappen Höfen bis hier herauf Proviant und was man so auf einer Alm mit Wirtschaft braucht, transportiert werden kann.

Leider sind wir etwas zu spät unterwegs. Jetzt um 18 Uhr ist kein Almbesucher mehr zu sehen. Wir halten uns darum nicht lange auf und machen uns an den Abstieg.

Als erstes geht’s über Almwiesen, dann durch einen dichten, hohen Fichtenwald. Wir folgen dem 4er-Steig. Kurz vor den Rappenhöfen queren wir die Seite der Materialseilbahn. Bald darauf biegen wir in den Almweg ein, über den wir die gestartet sind und schließen damit diese Rundwanderung in der östlichen Texelgruppe ab.

Dynamische Wanderkarte mit Download GPX-Track

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)

Eckdaten der Tour

Bergwanderung in der Texelgruppe zur Valser Alm, Speickspitze und Faglsalm

  • Dauer: 5:55 h
  • Distanz: 14,7 km
  • Bergauf: 1.092 m
  • Bergab: 1.090 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Bergtouren
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Meraner Land
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 2.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 1.286 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 2.306 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 14,7 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 8,0 Kilometer und 1.092 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 16,1 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 6,4 Kilometer und 1.090 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 19,9 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 7:40 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 5:55 Stunden.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

  • Faglsalm - Malga FaglsHöhe: 1.976 m ü. d. M.GPS: 46.748950, 11.161036Einkehrmöglichkeit (1979 m)Die Faglsalm liegt idyllisch im Kalmtal im Passeiertal auf einer Höhe von 1.980 Metern. Sie ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und bietet eine herrliche Aussicht über das Passeiertal. Die Alm ist von Anfang Juni bis Mitte Oktober geöffnet und bietet traditionelle Südtiroler Spezialitäten an.
  • FaglsseeHöhe: 2.094 m ü. d. M.GPS: 46.745174, 11.157646BergseeDer Faglssee liegt malerisch oberhalb der Faglsalm im Kalmtal im Passeiertal auf etwa 2.100 Metern Höhe. Der See ist von Almwiesen und Hochweiden umgeben, auf denen Rinder und Pferde grasen. Der Aufstieg zum Faglssee beginnt meist an der Faglsalm und führt über einen steilen, aber gut begehbaren Weg.
  • Obere Obisellalm - Malga Obesell di sopraHöhe: 2.170 m ü. d. M.GPS: 46.741247, 11.145458Einkehrmöglichkeit, 39010, Riffian - Rifiano, Bolzano - Bozen, ITADie Obere Obisellalm liegt auf etwa 2.160 Metern Höhe in der Texelgruppe im Passeiertal. Sie ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und bietet eine beeindruckende Aussicht auf die umliegenden Berge und Täler. Die Alm ist von Mitte Juni bis Mitte Oktober geöffnet und bietet traditionelle Südtiroler Küche an.
  • ObisellseeHöhe: 2.155 m ü. d. M.GPS: 46.740968, 11.144128BergseeDer Obisellsee liegt malerisch in der Texelgruppe im Passeiertal auf etwa 2.150 Metern Höhe. Umgeben von Felsblöcken und Almwiesen, bietet der See eine ruhige und abgeschiedene Atmosphäre. Die Wasseroberfläche des Sees spiegelt die umliegenden Gipfel der Texelgruppe wider, was für eine beeindruckende Kulisse sorgt.
  • Parkplatz RappenhöfeHöhe: 1.283 m ü. d. M.GPS: 46.760902, 11.183310WaldparkplatzEine handvoll Parkplätze am Rand der Schotterstraße.
  • RappenhöfeHöhe: 1.297 m ü. d. M.GPS: 46.760838, 11.181722EinödeDie Rappenhöfe liegen malerisch oberhalb von Magdfeld im Passeiertal und sind ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in der Texelgruppe. Von hier aus starten viele Wanderwege, die durch dichte Wälder und Almwiesen führen. Ein kleiner Parkplatz bietet Wanderern die Möglichkeit, ihr Auto abzustellen und die Umgebung zu erkunden.
  • Saltauser JochHöhe: 2.274 m ü. d. M.GPS: 46.743972, 11.147325Joch (2284 m)Das Saltauser Joch liegt auf einer Höhe von 2.286 Metern in der Texelgruppe im Passeiertal. Es ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, die eine anspruchsvolle, aber lohnende Tour suchen.
  • SpeikspitzeHöhe: 2.304 m ü. d. M.GPS: 46.743307, 11.150694Gipfel in der östlichen TexelgruppeDie Speickspitze ist ein beeindruckender Gipfel in der Texelgruppe im Passeiertal und erreicht eine Höhe von 2.339 Metern. Die Wanderung zur Speickspitze beginnt meist am Parkplatz Rappenhof in Magdfeld und führt über die malerische Faglsalm und den Faglssee. Der Weg ist gut markiert und bietet zahlreiche Aussichtspunkte, die einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge und Täler ermöglichen.
  • Falseralm auch Valser AlmHöhe: 1.939 m ü. d. M.GPS: 46.747663, 11.125696Einkehrmöglichkeit, 39010, Riffian - Rifiano, Bolzano - Bozen, ITA, +39 0473 476 215Die Valser Alm liegt malerisch in der Texelgruppe im Passeiertal auf etwa 1.940 Metern Höhe. Sie ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und bietet eine beeindruckende Aussicht auf die umliegenden Berge und Täler. Die Alm ist von Mitte Juni bis Mitte Oktober geöffnet und bietet traditionelle Südtiroler Küche an.

Fotos Berge und Almen Kalmtal

 

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