Ostersonntag, wir wollen nach Penon. Könnte ja sein, dass dort oben der Osterhase auch etwas hinterlassen hat. Mit dem Auto? Nein zu Fuß!
Von Kurtatsch nach Penon
Wir haben unter dem Kurtatscher Dorfzentrum, am Parkplatz der an der Wegkreuzung Weinstraße – Kirchgasse liegt geparkt und sind nun auf den Weinlehrpfad unterwegs. Wie immer auf diesem besonderen Weinthemenweg ist Anna von den Duft-Amphoren, die an Wegesrand stehen, begeistert. Obwohl wir schon zig Mal hier waren, will sie noch immer an jeder Amphore riechen und die ausströmende Duftnote zu erraten. Mittlerweile liegt sie öfters richtig als ich. Kein Wunder, mit ihrem Elefantengedächtnis kann sie sich an die Auflösung fast jeder Station erinnern.
Zwei Barrique Fässer, die zu eine Sitzgelegenheit verarbeitet wurden, laden uns Genusswanderer zu einer kleinen Rast ein. Die rastloseste Ehefrau von allen, keine Genusswandererin, sie entspricht eher dem Typus Sportwandererin, die mit Anhalten gar nichts anfangen kann. Für sie ist jede Minute stehen bleiben verlorene Zeit. Zum Glück kommt Anna diesbezüglich eher nach mir. Sie testet gerne die Sessel und nimmt sich natürlich auch wieder die Zeit an der danebenstehenden Duftamphore zu riechen. Das freut mich besonders, denn so kann ich zumindest ein zwei Augenblicke die mediterran anmutenden Äste der Olivenbäume mit den Weinbergen fotografisch in Verbindung bringen.
Die Rechnung folgt auf dem Fuß. Wir müssen der rastlosesten Ehefrau von allen, den steilen Weinbergweg hinauf nachrennen. Das kostet uns einiges an Atem. Doch wir schaffen das! Vor der Waldpassage holen wir die voraus Eilende ein, queren das Bachbett des Penoner Baches, verlassen nun den Kurtatscher Weinlehrpfad und wandern die Franz-von-Frenner Straße (Wanderweg Nr. 7) nach Penon hinauf.
Kurz vor den Penon genehmigen wir uns einen Exkurs mitten durch die Weinberge (der GPS-Track führt über offizielle Wanderwege!).
Unten im Tal blühen die Apfelbäume, hier heroben auf höheren Lagen haben die Reben noch nicht einmal begonnen auszutreiben. Dafür malen zahlreiche Löwenzahnblüten kräftiges Gelb in die Weinbergzeilen. Noch ein Panorama reicher Blick hinunter auf das Weindorf Kurtatsch und schon sind wir in Hinterpenon, bei der Oma, angekommen.
Zeitsprung
Von Penon nach Fennhals
Von Hinterpenon könnte man gemütlich zum Sulzhof hinein wandern und dann vorbei an den „Penoner Eislöcher“, ich glaube sie werden hier „Kalter Keller“ genannt, über einen nicht markierten Trampelpfad zum Forst- und Wanderweg Nr. 7 hinaufsteigen. Leider führt diese Route durch Privatgrund und kann somit nicht nachgewandert werden. Der Wanderer muss von Hinterpenon auf Asphalt aber aussichtsreich hinauf bis zum Plattenhof und kommt so zum gleichen Wanderweg Nr. 7.
Er ist zuerst ein gemütlicher Forstweg, dann ein stetig steiler werdender Steig und führt uns ziemlich nahe an die Felswand, die von Fennhals nach Penon abfällt. Diese gilt es nun zu überwinden.
Seit Hinterpenon ist die Schwägerin mit Familie mit dabei, das heißt wir sind nun 4 Erwachsene und 3 Kinder. Den beiden Frauen ist das Gelände, das an einigen Stellen zu unserer Rechten hurtig abfällt, nicht ganz geheuer. Wir Männer sollen doch bitte auf die Kinder schauen, sie am besten an die Hand nehmen.
Der Pfad führt hinauf auf den sogenannten Hurst (1.053 m), einer Bergkuppe zwischen Fennhals und der Fenner Schlucht, doch orientiert er sich nicht an der Abbruchkannte zur Schlucht, sondern an jener von Fennhals nach Penon. Das freut mich, den so erhasche ich tolle – wenn auch teure – Tiefblicke hinunter auf Kurtatsch und Penon. Teuer, weil sie mich zuerst einige vorwurfsvolle Blicke und dann den ausgesprochenen Vorwurf, was ich mir nur erlauben würde, hier wo es so gefährlich sei, einfach durch den Fotoappart zu schauen und dabei die Kinder aus den Augen zu lassen! Naja, was nichts kostet…
Am Ende des Aufstiegs erspähen wir eine wunderbares und noch dazu tipptopp mit Zaun abgesichertes Aussichtsplätzchen. So dürfen wir ohne böse Blicke stehen bleiben und den Panoramablick auf das Gemeindegebiet von Kurtatsch auskosten. Links auf einem abgegrenzten Hochplateau sehen wir die Fraktion Graun. Unter uns von der Fraktion Penon bis ins Dorfzentrum des Hauptortes Kurtatsch hinunter wechseln sich unregelmäßige Weinbergflächen mit verstreuten Häusergruppen ab. Ganz unten im Tal breiten sich flach und regelmäßig Apfelbaumfelder aus. Auf der gegenüberliegenden Talseite sehen wir Neumarkt, über Castelfeder Montan und darüber die beiden fürs Südtiroler Unterland so typischen Zwillingsgipfel Weißhorn und Schwarzhorn.
Es hat sich ausgezahlt an dieser Stelle etwas zu verweilen, denn nun verlieren wir die Aussicht. Wir marschieren jetzt flach nach Fennhals hinein.
In Fennhals dürfen wir beim Weiher hinter dem Ansitz Fennhals einen Mammutbaum bewundern bevor wir über den Römerweg zurück nach Penon absteigen.
Abstieg nach Penon über den Römerweg
Die Sonne ist bereits untergegangen. Wir haben es eilig, weil wir in 30 min unten in Hinterpenon sein müssen. Das geht sich zwar nicht ganz aus aber abwärts flotten Schrittes fehlt nicht viel.
Bei einer Kirschbaumplantage treten wir aus dem Wald heraus und bald darauf sind wir in Hinterpenon.
Zeitsprung
Zurück von Penon nach Kurtatsch
Den Abstieg von Penon nach Kurtatsch bestreiten wir nun wieder zu dritt auf dem gleichen Weg wie wir hergekommen sind, also über den Franz-von-Frenner Weg und den Weinlehrpfad. Eigentlich nicht ganz gleich, denn dieses Mal genehmigen wir uns noch eine zweite Eskapade in die herrliche Weinberglandschaft der Kurtatscher. Weil gerade eine mystische Abendstimmung vorherrscht und ich drüben bei der Josef Kapelle wo drei herrliche Naturdenkmäler, drei Zürgelbäume, die sich so überlappen, dass sie wie ein Solitär aussehen, schon immer vorbei wollte. Darum jage ich meine beiden Mädels, mit dem Versprechen, dass es eine Abkürzung sei, quer durch du Weinberge.
Mit diesem Exkurs schließen wir die Wanderrunde nach Penon, die sich unverhofft in eine Bergtour nach Fennhals erweitert hat ab und freuen uns alle drei über ganz Verschiedenes. Anna, weil sie in Penon auch einen Osterhasen gefunden hat, die rastloseste Ehefrau von allen, weil sie wieder einmal zu Hause sein durfte und ich, weil sich aus der der schon oft erlebten Standardwanderung eine neue Bergtour ergeben hat, mit einem Steig (Nr. 7 Hurst), auf dem ich noch nie war.
Karte mit Wegverlauf auf offiziellen Wanderwegen
Akt. Position: -km, -m
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Eckdaten der Tour
Bergtour von Kurtatsch über Penon nach Fennhals
- Dauer: 4:35 h
- Distanz: 11,6 km
- Bergauf: 832 m
- Bergab: 827 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- Aussichtspunkt 1GPS: 46.304433, 11.212771Aussichtspunkt
- Aussichtspunkt 2GPS: 46.294374, 11.192281
- FennhalsGPS: 46.298082, 11.188588
- ParkenGPS: 46.311343, 11.222534
Hey Dietmar
Auch die Bilder dieser Tour und die Beschreibung dessen sind dir wieder wunderbar gelungen.
Hab ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
von Charly
Hallo Charly,
danke dir. Ich sehe du bist (beim Lesen) im Frühjahr angekommen. Super, dann erwartet dich noch ein schöner Sommer und Herbst 😉
Mittlerweile haben wir hier Spätherbst. Aber einen der unverhältnismäßig warm ist. Mal schauen wie nun der Winter werden wird.
Sonnige Grüße aus
Südtirol