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Catinaccio, Glaning, Herbst, Rosengarten, Rosengartengruppe, autumn, autunno

Herbstwanderung von Siebeneich über Schloss Greifenstein nach Glaning bei Jenesien

Herbstzeit ist in Südtirol Törggelezeit. Die Kastanien sind reif, der süße Wein bereits im Keller, die Buschenschankbetriebe laufen auf Hochtouren.

Kastanien auf dem Weg nach Glaning
Kastanien auf dem Weg nach Glaning

Eine Herbstwanderung wäre also angebracht. Wir entscheiden uns für die Wanderung von Siebeneich (Terlan) vorbei an der Burgruine Greifenstein (Sauschloss) bis nach Glaning bei Jenesien.

Eine Herbstwanderung ist also angesagt. Wir entscheiden uns für die Wanderung von Siebeneich (Terlan) über die Burgruine Greifenstein (Sauschloss) nach Glaning bei Jenesien.

Zu viert (ein Freund mit Freundin, die beste Freundin von allen und ich) starten wir vom Zentrum Siebeneich in östlicher Richtung dem Wald und Berg entgegen. Der Wanderweg führt uns entlang von Weinbergen, vorbei an einer privaten Andachtsstelle in den Wald und dann den Berg hoch. Der Wandersteig ist nicht gerade flach, wir haben circa 850 Höhenmeter vor uns, dafür bietet er immer wieder einen recht guten Ausblick in Richtung Süden und Westen auf das Etschtal mit dem kleinen Weindorf St. Pauls bei Eppan, dem Drei-Burgen-Dreieck mit den drei Burgen Hocheppan, Schloss Boymont und Schloss Korb (siehe Wanderung Drei Burgen), mit Perdonig und dem Gantkofel darüber, mit Andrian und der Fraktion Gaid und mit Nals.

Auch durch diese Schlucht sind wir schon gewandert: Wanderung von Andrian nach Gaid.
Auch durch diese Schlucht sind wir schon gewandert: Wanderung von Andrian nach Gaid.

Nach ca. einer Stunde Gehzeit und ca. 400 Höhenmetern erreichen wir die Burgruine Greifenstein, auch Sauschloss genannt.

Die Geschichte der Burg Greifenstein bzw. des Sausschlosses

Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses geht auf das Jahr 1158 zurück. Sie gehörte zunächst der Familie von Greifenstein und ging nach dem Tod des letzten Familienmitglieds in der Schlacht bei Sempach 1386 in den Besitz der Herren von Starkenberg über.

Im Jahre 1423 wurde die Burg von Friedrich IV. mit dem leeren Beutel“ belagert. Die Belagerten, unter ihnen der berühmte Minnesänger Oswald von Wolkenstein (er dichtete ein Lied über die Ereignisse), entkamen der Belagerung durch eine List. Zum Zeichen, dass eine Belagerung unmöglich sei und ewig dauern würde, warfen sie den Feinden ein gebratenes Schwein über die Burgmauern. Die Belagerer, die nicht ahnten, dass die Sau das letzte Schwein der Burgbesatzung war, verloren daraufhin die Geduld an eine lange Belagerung und zogen von dannen.

Die Burgruine Greifenstein (Sauschloss) heute

Um ins Innere der Burg zu gelangen, muss man zwei Meter hoch klettern. Der Burghof ist ziemlich zugewachsen und die Mauern sind größtenteils verfallen. Dennoch lässt sich erkennen, dass die Burg einst eine sehr mächtige und weitläufige Anlage war.

Die Burgruine Greifenstein. Im Hintergrund der Gantkofel.
Die Burgruine Greifenstein. Im Hintergrund der Gantkofel.

Von den Brüstungen aus schweift der Blick weit über das Etschtal, von Bozen über Eppan und Andrian bis fast nach Nals.

Zwischen Kastanienbäumen nach Unterglaning

Nach einer kurzen Plauderpause wandern wir weiter in Richtung Glaning. Bald erreichen wir einen flacheren, von Kastanien flankierten Weg, der kurz darauf in einen geraden Feldweg übergeht.

Goldgelbe Kastanienigel - ein Herbsttraum
Goldgelbe Kastanienigel – ein Herbsttraum

Am Ende des Weges liegt der Noafer Hof, eine bekannte Einkehrmöglichkeit nicht nur für Wanderer, sondern auch für Sonntagsausflügler.

Der Noafer Hof

Wir suchen uns ein Plätzchen an der Sonne. Leider sind alle entsprechenden Tische belegt. Die beste Freundin von allen kann auf die Sonne nicht verzichten und fragt ein älteres deutsches Urlaubspaar, ob wir uns zu ihnen an den Tisch setzten dürfen.

Es dauert nicht lange bis sich ein interessantes Gespräch zwischen uns Einheimischen Südtirolern und dem deutschen Urlaubspaar entwickelt. Wie so oft stellt sich heraus, dass unsere Südtiroler Gäste bestens informiert sind und sich sogar besser in unserer Heimat auskennen als wir selbst. Der Herr erzählt uns, dass er schon sein ganzes Leben lang nach Südtirol kommt und es ihm hier sehr gut gefällt. Er erzählt uns Geschichten von früher: Südtirol in den Jahren der Option, Südtirol nach dem Krieg, Südtirol in den Aufbaujahren usw.. Er kennt viele interessante Begebenheiten und weiß auch genau darüber zu berichten was sich alles geändert hat. Es freut ihn sichtlich mit uns „Jugen“ sprechen zu können, aber uns freut es noch viel mehr so viel Interessantes über unser Land von einem Zeitzeugen, der den Sachverhalt als neutraler Beobachter (nicht Südtiroler, nicht Italiener) erzählen kann, zu erfahren.

Weiter in Richtung Oberglaning und Rückweg nach Siebeneich

Nach zwei Stunden köstlichem Mittagessen und vielen interessanten Geschichten über Südtirol, das Land unserer Väter, verabschieden wir uns. Auch unsere Gäste sind sichtlich erfreut, junge Südtirolerinnen und Südtiroler kennengelernt zu haben, die auch gerne zuhören. Ja, ich lobe uns hier einfach selbst. Ich glaube, wir haben unsere Sache gut gemacht und einen positiven Eindruck hinterlassen, so dass das Urlaubspaar noch viele Jahre nach Südtirol kommen wird.

Auf den Weg nach Oberglaning. Ein Holzzaun mit Knüttelholz gebunden.
Auf den Weg nach Oberglaning. Ein Holzzaun mit Knüttelholz gebunden.

Über Wiesen, an einem Bauernhof vorbei, geht es in den Wald hinein, dann über eine Straße bis zu einer kleinen Häusergruppe (Gasthaus Plattner). Nun haben wir den höchsten Punkt (1050 m) unserer Wanderung erreicht und wenden uns nach rechts in Richtung Obergruber und Rumsein. Wir folgen nun der Straße, vorbei an Apfelfeldern und Wiesen.

Es dauert eine Weile, bis die Straße an einer Forstschranke endet und wir zuerst auf einer gesperrten Straße und dann auf einem Waldweg weiter in Richtung Ruine Helfenburg und Friedrichtshöhe wandern.

Der Steig hinunter ins Etschtal ist etwas staubig, da das Gelände ziemlich trocken ist. Nach insgesamt ca. 4 Stunden Wanderzeit erreichen wir die Hauptstraße und haben nur noch wenige hundert Meter bis zu unserem Ausgangspunkt zurückzulegen.

Karte mit GPS-Daten Wanderung Siebeneich – Greifenstein – Glaning bei Jenesien

Akt. Position: -km, -m
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50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)

Eckdaten der Tour

Herbstwanderung von Siebeneich über Schloss Greifenstein nach Glaning bei Jenesien

  • Dauer: 4:45 h
  • Distanz: 12,1 km
  • Bergauf: 840 m
  • Bergab: 881 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 1.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 263 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 1.049 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 12,1 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 5,5 Kilometer und 840 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 17,4 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 6,3 Kilometer und 881 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 16,0 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 6:05 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 4:45 Stunden.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 1.740 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

Bildimpressionen Herbstwanderung Siebeneich – Glaning bei Jenesien

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

5 Kommentare über “Herbstwanderung von Siebeneich über Schloss Greifenstein nach Glaning bei Jenesien”

  1. Manfred Tippner says:

    Hallo,
    meine Frau und ich sind am 07.09.2008 fast ebenfalls dort „oben“ gewesen. Wir hatten auf der rückreise aus der Toskana einige Tage Rast in Siebeneich gemacht und haben auf Empfehlung unseres Wirtes eine Kletterepartie zur Burgruine Greifenstein gemacht. Trotz des Schattens im Wald waren die 28Grad ganz schön schweißtreibend. Die Ruine war sensationell, wir haben zuerst den Eingang nicht gefunden und nur Lärm von bestimmt 200 Menschen gehört. Es war aber nur eine kleine Familie Italiener, die kam auf einmal aus dem Gemäuer geklettert. Wir sind dann hinauf und haben sensationelle Fotos gemacht. Anschließend sind wir dann weiter durch den Wald mit Kastanienbäumen und an Apfelplantagen vorbei bis zum „Erbhof“.
    Das erste Bier in meiner ausgetrockneten Kehle und das Flair dieser ungeheuer alten, holzvertäfelten Gaststube machten mir diesen Ort unvergesslich. Vorige Woche (23.10.2009) war ich wieder mal dort, nach einem Abstecher in Bozen. Dort war mistiges Nebelwetter und dort oben schien die Sonne.

  2. admin says:

    Hallo Manfred,
    danke für deinen umfangreichen Kommentar. Auch wir werden heuer vielleicht nochmals zum „Törggelen“ in diese Gegend hinauf wandern, des sonnigen Plätzchens wegen…

  3. Gemseo says:

    Auch diese Wanderung haben wir Dank diesem wunderbaren Bericht in Angriff genommen. Der Wir sind zwar an einem stark bewölkten Tag aufgebrochen, aber die Sicht die wir auf Greifenstein zu sehen bekamen war meiner Meinung nach ebenso einzigartig wie mit Sonnenschein.
    Fakt ist das wir uns dort oben für den Kauf einer Spiegelreflex entschieden haben 🙂

    Den Rest der Wanderung haben wir fast nach Plan bewältigt, doch kurz vor der Abzweigung zu der Helfenburg Ruine haben wir uns für den direkten Weg nach Siebeneich entschieden. Der Wegweiser war zwar erkenntlich nicht vom CAI, sondern von Privaten, aber wir gingen ohne viel nachzudenken immer näher an die „Klippen“. Von da an ging ein fast 90% Weg nach unten. Für Abendteurer genial, aber nichts für Familien!!!

    Ich war jedenfalls unten heil froh überhaupt den Weg nach unten gefunden zu haben und den heil überstanden zu haben.

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