Die Rastenbachklamm zwischen St. Josef am See und Altenburg gehört zu den Hauptattraktionen des Urlaubsdorfes Kaltern. Verständlich, sie beeindruckt mit ihren luftigen, rostbraunen Leitern und Stegen, mit dem frischen Wasserfall und vor allem mit dem besonderen Ausblick auf Kalterns Highlight Nummer eins, dem Kalterer See.
Da wundert es nicht, dass wir Nachbarn ab und zu in der Klamm vorbeischauen. Von St. Josef am See gestartet ist eine Wanderung durch die Klamm recht kurz. Wir schreiten sie darum meist recht zügig ab, nutzen sie also meistens für eine kurze schnelle Mittagsrunde.
Heute treiben uns hohen Temperaturen in die Klamm. Hier im Süden Südtirols zwischen Weinbergen und Apfelwiesen wird es recht warm. Da kommt uns die schattige Klamm gerade recht. Schnell rauf und wieder runter und dann ab ins Schwimmbad, so der Plan.
Von St. Josef am See wollen werden wir heute nicht nach Altenburg zur Kalterer See Aussicht wandern, sondern am Rastenbach bleibend, bis zum Müllereck hinaufsteigen, um dann über den Bärentalweg abzusteigen.
Anna ist davon nicht sehr begeistert, denn so kommt sie nicht in den Genuss der lustig schwingenden Altenburger Hängebrücke. Sie mault und weigert sich.
Ich versuche es mit gut zureden. Hilft nicht. Ich versuche es mit einem Machtwort: Unnütz. Ich versuche es mit Bestechung: „Anna, wenn du die geplante Rundtour akzeptierst, darfst du oben, oberhalb des Wasserfalls einen Steinmann bauen!“ Das hilft.
Mit der schnellen Runde wird es nun nix mehr werden. Das macht aber nichts, denn schnell wird uns klar, Mitten im August kann man die Rastenbachklamm nicht einfach so auf die Schnelle durchlaufen. Zu viele Klammbesucher sind unterwegs. Viele mit Sandalen, einige bei jeder Stufe Herzinfarkt gefährdet.
Wir können das verstehen. Klar ist man in Kaltern im Urlaub, dann will man mindestens einmal in die Klamm des Rastenbaches, egal ob man die Bergschuhe zuhause vergessen hat, egal ob einem bei mickrigen 300 Höhenmeter die Puste ausgeht. Man will die Klamm sehen. Verständlich!
So achten wir darauf den „Klammbezwingern“ den Vortritt zu lassen und kommen nur recht langsam voran.
Wie immer schauen wir auch beim Rastenbach-Wasserfall vorbei, schreiten dann flott über die breite Eisentreppe, die den Wanderer auf eine Plattform mit herrlicherer Kalterer See Aussicht bringt, und marschieren dann über einen Steg, dann über eine Bachbettstufe zum Plätzchen, wo die vielen Steinmänner direkt am Wasser stehen.
Anna darf ihren Steinmann bauen. Verspochen ist versprochen.
Weiter geht es bis zur Abzweigung, an der wir normalerweise links hinauf zur Fußgängerhängebrücke und zur Kirchenruine St. Peter aufsteigen. Heute lassen wir die Abzweigung links liegen und wandern geradeaus weiter. Wieder dürfen wir über Stiegen und Stege steigen. Farne und Moose kleiden hier die Klamm in ein grünes Gewand. Leider ist die abenteuerliche Klamm nun zu Ende.
Wir biegen rechts ab, folgen kurz dem Friedensweg Richtung Kaltern und biegen bald nochmals rechts ab. Es geht nun in das Bärental hinunter. Das klingt beunruhigender als es ist. Bärentalweg heißt der Steig nicht, weil man hier nun sicher Bären antreffen wird. Die Bezeichnung geht auf lange Zeit vor der Wiedereinführung der Bären im Trentino zurück. Beunruhigte Wanderer, wie wir, vermuten zwar hinter jedem Baum einen Bären, doch die Wahrscheinlichkeit im Kalterer Bärental einen Bären anzutreffen ist klein, sehr klein. Dafür sind viel zu viele Leute auf dem Steig unterwegs. So machen wir zuerst einen kurzen Abstecher zu einer Bank mit Kalterer See Aussicht hinaus und schreiten dann flugs den Bärentalweg hinunter. Ab und zu gibt der Steig den Blick auf den See frei. Toll!
Kurz bevor er sich mit dem Rastenbachklammsteig vereint, wird der Untergrund felsig. Wir befinden uns auf der Felsnase an dessen Fuße die Klammwanderer in die Klamm einsteigen. Von hier oben haben wir einen wunderbaren Blick auf das Herzstück der Klamm, auf die rostbraune Treppe, welche die Klammbesucher über eine imposante Felsstufe bringt und oben einen wunderbaren Ausblick auf den Kalterer See bietet.
Nun zahlt es sich aus, dass wir an einem gut besuchten Tag unterwegs sind. Ich muss nicht warten bis endlich einige Leute über die Treppe hinaufhasten. Ich kann munter drauflos fotografieren und erwische die Treppe immer mit Fotomodellen on top. Super!
Zurück zum Parkplatz am Klammeingang geht es auf den Rastenbachklammweg.
Wanderkarte mit GPS-Track Rundwanderung Rastenbachklamm und Bärentalweg
Akt. Position: -km, -m
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Eckdaten der Tour
Rundwanderung Rastenbachklamm und Bärental
- Dauer: 1:30 h
- Distanz: 3,6 km
- Bergauf: 278 m
- Bergab: 277 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- Aussicht auf den Kalterer SeeHöhe: 478 m ü. d. M.GPS: 46.381724, 11.241996
- AussichtspunktHöhe: 502 m ü. d. M.GPS: 46.381037, 11.241460
- Aussichtspunkt1Höhe: 576 m ü. d. M.GPS: 46.381531, 11.239829Aussichtspunkt
- Aussichtspunkt2Höhe: 527 m ü. d. M.GPS: 46.382840, 11.240559Aussichtspunkt
- Basilika St. Peter - Basilica di San Pietro (Ruine)Höhe: 570 m ü. d. M.GPS: 46.378977, 11.241052
- ParkenHöhe: 341 m ü. d. M.GPS: 46.384406, 11.245794
- Parken1Höhe: 592 m ü. d. M.GPS: 46.380243, 11.238112Parken
Hey Dietmar
Immer wieder schön, deine Bilder und Beschreibungen der Klamm in welcher ich vor viiieelen Jahren auch mehrmals war, z.b. von der Sportzone in Kaltern, oder auch über St. Josef wie von dir begangen.
Vielleicht nächstes Jahr im Frühling mit Partnerin, der Plan ist ins Unterland zu gehen aufs Jahr 2025 terminiert.
Doch ich hoffe es gibt schon zuvor heuer im Juni ein Wiedersehen bei der Tour im hintersten Ahrntal. Ich lasse dich in einem baldigen Mail die genaue Urlaubsdaten zukommen.
Bis dahin studiere ich noch deine Winterwanderungen, bzw. Blogs und Einträge auf deiner Seite 1, bin bald wieder up to date.
Liebe Grüße
Charly
Hallo Charly,
„Vielleicht nächstes Jahr im Frühling mit Partnerin, der Plan ist ins Unterland zu gehen aufs Jahr 2025 terminiert.“
terminiert: Hast du lustig geschrieben 🙂
Ja mal schauen, ob es heuer im Juni klappt. Hoffentlich eher Ende. Meine Mädels wollen mich nämlich Mitte Juni ans Meer schleppen. Große Lust habe ich nicht – bin kein großer Fan vom Meer – aber da werde ich überstimmt werden…
Lg
Dietmar