Im Süden Südtirols blühen nun die Mohnblumen, oft an trockenen Böschungen, manchmal auch mitten in den Weinbergen und dann meist in großer Zahl, sodass ein rotes Blütenmeer entsteht.
Unterhalb des Kurtatscher Weinlehrpfad blüht es besonders traumhaft. Das will ich mir von der Nähe ansehen. Darum überrede ich meine beiden Mädels die übliche Mittagsrunde heute ausnahmsweise etwas nach Süden zu verlegen.
Wichtig:
Leider führt die von uns absolvierte Weinberg-Runde in der ersten Hälfte nicht über offizielle Wanderwege. Somit rate ich, die Rundwanderung so wie unten auf der Karte eingezeichnet zu absolvieren. Die schönen Mohnweinberge kann man von dort auch sehen.
Alternativ kann man den Weinlehrpfad vor und zurück wandern. Auch das wäre eine gute Möglichkeit, das rote Blütenmeer ganz „legal“ aus etwas Entfernung zu bestaunen.
Wir starten von der Kellerei Kurtatsch über die Weinstraße und die Angela-Nikoletti Straße bis zum Beginn des Weinlehrpfades hinauf, wandern denselben ein Stück entlang und biegen dann querfeldein in die Weinberge ab.
Bald blickt uns Margreid, das verschlafene, aber schmucke Dörfchen am Fuße des Fennberges, entgegen. Wenige Schritte weiter marschieren wir unter einem steilen Weinberg, in unserer Gegend Leitn genannt, vorbei. Er gehört zu den Rebhängen des Auhofs und somit zu den Weingütern des Baron Andreas Widmann.
Herrlich, wie Reben und Klatschmohn hier um die Sonne wetteifern.
Entlang einer Natursteinmauer wandern wir bis zum Auhof und bestaunen den nächsten Klatschmohn-Weinberg.
Am oberen Ende desselben, im Buschwald, der den Weinberg vom drüber verlaufenden Weinlehrpfad trennt, entdecken wir am Aubach einen Wasserfall. Wow, den haben wir noch nie gesehen! Es ist verrückt. Obwohl sich das Naturschauspiel fast vor unserer Haustür befindet, haben wir es bis heute noch nie zu Gesicht bekommen. Wir haben zwar unzählige Male den Aubach droben auf dem Weinlehrpfad überquert, aber von dort ist der Wasserfall knapp nicht einsehbar. Er stürzt sich ungefähr 5 Meter hinter dem Sichtfeld die Felsstufe hinab. Nun stehen wir am Fuße des Wasserfalls und freuen uns über die Frische, die er verbreitet.
Und weil es hier heute in dieser Weinkulturlandschaft so traumhaft ist, lassen wir es uns nicht nehmen, einige angrenzende Feldwege zu erkunden und durch die Weingüter zu schlendern. So marschieren wir zuerst Richtung Norden, bis wir das Dorf Kurtatsch sehen, kehren dann um, finden einen Schleichweg Richtung Süden nach Entiklar und stehen bald inmitten der Reben der nächsten bekannten Weinkellerei. Dieses Mal sind es die Weinberge der Schlosskellerei Tiefenbrunner.
Wie gesagt, genau die gleiche Route nachwandern geht leider nicht, aber du könntest von der Kellerei Kurtatsch über die Weinstraße Richtung Margreid wandern und dann rechts nach Entiklar herauf marschieren. Wenn du magst, kannst du im Bistro der Schlosskellerei Tiefenbrunner einkehren.
Nun, ab dem Tiefenbrunner, wandern wir entlang des spannenden und attraktiven Wein-Themenweges zurück. Spannend, weil wir immer wieder stehen bleiben, Amphoren öffnen, daran riechen und raten dürfen, um welches typische Weinaroma es sich handelt. Anna ist darin mittlerweile Meisterin. Nein, mit ihren acht Jahren ist sie kein Sommelier mit formidabler Nase. Vielmehr weiß sie mittlerweile bei so einigen Stationen auswendig, welcher Duft in der Amphore eingeschlossen wurde.
Attraktiv, weil wir die liebliche Frühlingslandschaft mit dem rote Blütenmeer, durch die wir gerade eben gewandert sind, von oben bewundern dürfen.
So marschieren wir voller Freude, Neues entdeckt zu haben, den Weinlehrpfad zurück und hinab zur Kellerei Kaltern. Hier könnten wir einkehren, doch so viel Toleranz bringt die strengste Ehefrau von allen dann doch nicht auf.
Karte mit Weinberg Rundwandertipp
Akt. Position: -km, -m
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Eckdaten der Tour
Mohnblumen Rundwanderung in Kurtatsch
- Dauer: 1:05 h
- Distanz: 2,9 km
- Bergauf: 137 m
- Bergab: 137 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- AussichtspunktHöhe: 336 m ü. d. M.GPS: 46.304326, 11.212664
- Kellereigenossenschaft Kurtatsch - Cantina cooperativa di CortacciaHöhe: 236 m ü. d. M.GPS: 46.305262, 11.219938
- Turmhof Jausenstation (Restaurant)Höhe: 265 m ü. d. M.GPS: 46.300786, 11.213179Turmhof Jausenstation (Restaurant) Schloßweg - Via Castello 4 39040, Kurtatsch an der Weinstraße - Cortaccia sulla Strada del Vino, Bolzano - Bozen, ITA
Fotos Mohnblumen in den Weinbergen von Kurtatsch
Vigna „Kastelaz“ Elena Walch
Und weil die Mohnblüte so herrlich ist, hier noch ein, zwei Video eines weiteren Mohnblumen Weinberges, der sich aber in Tramin befindet.
Hey Dietmar
Wieder mal zwei schöne Berichte (einschließlich alter Zogglerhof) aus dem Überetsch, jetzt in der tristen Jahreszeit natürlich ein optischer wehmütiger Rückblick auf warme sonnige Zeiten vor der nun kommenden „staaten“ ruhigen Winterzeit.
Ich kommentiere die beiden Touren auch deshalb kurz weil ich bei meinen Überetsch-Aufenthalten in den 90 er Jahren immer mal wieder sowohl in dem netten Kurtatsch, wie vor allem am Weingut „Tiefenbrunner“ vorbei geschaut, mich für zuhause mit Wein und so wie ich mich erinnere Speck eingedeckt habe.
Obwohl die Gestaltung des Gastgartens mit seinen „Märchen- und Sagenfiguren“ damals fast ein wenig kitschig anmutete, war es doch immer wieder eine nette Einkehrstelle um kleine Jausen in schönem Ambiente zu genießen.
Herbstliche Grüße aus dem kühlen, nasskalten Schwabenland sendet Dir
Charly
Hallo Charly,
ja da hast du ganz recht. Ist ein wenig komisch jetzt in der „kahlen“ Jahreszeit – wobei bei uns ist es noch goldig – die Farbenpracht der Mohnblumen zu sehen. Und das mit dem „Obwohl die Gestaltung des Gastgartens mit seinen „Märchen- und Sagenfiguren“ damals fast ein wenig kitschig anmutete, war es doch immer wieder eine nette Einkehrstelle um kleine Jausen in schönem Ambiente zu genießen“ hast du schön geschrieben 😉
Dir auch Grüße aus dem noch goldigen und bald weißem Südtirol
Dietmar