
Ungewöhnlich milde 20° Celsius, strahlend blauer Himmel und viel Sonne. Der Schnee hat hier im Frühlingstal zwischen dem Kalterer See und den Montiggler Seen im Süden Südtirols längst kalte Füße bekommen. Doch überall sind im Montiggler Wald weiße Flecken zu sehen. Die Frühlings-Knotenblumen – so der botanisch korrekte Name – die rund um die beiden Montiggler Seen den Waldboden bedecken, werden von uns Einheimischen nur Schneeglöckchen genannt. Doch egal ob Großes Schneeglöckchen, Märzenbecher oder Märzglöckchen – mit der Blüte dieses duftenden weißen Gesellen beginnt im Süden Südtirols die Frühlingswandersaison.

Das halten auch wir normalerweise so. Aber heuer muss ich allein von Tramin ins Südtiroler Frühlingstal aufbrechen. Die beste Ehefrau von allen ist nicht zu überreden, den Sonntag mit dem Samstag zu tauschen, aber genau das muss heute sein, denn laut Südtiroler Wetterbericht soll es morgen regnen.

Heute aber ist ein wunderbarer, ungewöhnlich warmer Märztag. Das heißt für mich, ich muss alleine starten, wenn ich in diesem Jahr die Blüte der Märzenbecher erleben will, denn Mitte März wäre es aufgrund der Temperaturen in diesem Jahr für das Frühlingstal zu spät.
Allein einen Frühlingsspaziergang zu machen ist zwar nicht besonders unterhaltsam, aber ich packe die Fotoausrüstung ein, um mich zu beschäftigen.

Auf einer nur leicht ansteigenden Forststraße gelange ich zügig an den Beginn des Naturschutzgebietes Frühlingstal. Allein, mit Rucksack und in voller Wandermontur, inklusive grober Bergschuhe, muss ich für die vielen Spaziergänger ein ungewohntes Bild abgeben.
Die meisten Wanderer im Frühlingstal sind in Familiengruppen unterwegs. Ab und zu steigt mir sogar ein für Wanderer ungewohnter Geruch in die Nase: Parfüm. Wenn man dann genauer hinschaut, sieht man zwei Stöckelschuhe daher tappsen.
Dem Nachwanderer sei gesagt, dass so ein Gala-Schuhwerk für das Frühlingstal nicht gerade ideal ist.
Am Beginn des Frühlingstals befürchte ich zunächst, dass der vom Montiggler See kommende Angelbach heuer kein Wasser führt. Doch schon nach wenigen Metern wird meine Befürchtung zerstreut. Munter plätschert das Bächlein zwischen den zahlreichen Schneeglöckchen durch das naturbelassene Unterholz. Fast höre ich die Glöckchen läuten.
Es hat einen Vorteil, dass die beste Ehefrau von allen lieber zu Hause vor den Büchern sitzt, so kann ich mich in aller Ruhe den weißen Märzenbechern widmen.

Immer wieder zieht es mich magisch ganz nah an den Rand des Bächleins heran, wo die großen Schneeglöckchen besonders schön zur Geltung kommen. Dabei muss ich höllisch aufpassen, keinen der Frühlingsboten zu zertreten. Zum Glück begnügen sich die meisten Spaziergänger damit, die Blumen vom Wegesrand aus zu betrachten.
Nach knapp 2 km und einige kg Fotos schwerer, erreiche ich das nördliche Ende des Frühlingstals. Der Eppaner Ortsteil Montiggl liegt leicht links vor mir.

Ich beschließe bis zum Montiggler See weiter zu gehen. Vorbei am leider dem Zerfall preisgegebenen Seeschlössl spaziere ich gegen den Uhrzeigersinn um den noch teilweise mit einer Eisschicht bedeckten Großen Montiggler See. Am Westufer ist das Eis bereits gebrochen.
Die Runde um den Montiggler See endet mit der Überquerung des Holzsteges, der mich durch das frisch geschnittene Schilf führt.
Jetzt wandere ich den gleichen Pfad durch das Frühlingstal wieder zurück bis zur Klughammer Straße, die zum Kojotenpass (so nennen wir den Kreithsattel) zurück.
Nach so einem wunderschönen Sonnentag, voller Vorgeschmack auf den nahenden Frühling, wird sich nun hoffentlich der morgige Regentag wohl aushalten lassen.
GPS Daten des Spazierganges durch das Frühlingstal und rund um den Montiggler See
Akt. Position: -km, -m
↓ download GPX
Eckdaten der Tour
Frühlingswanderung im Frühlingstal zwischen Kalterer und Montiggler See
- Dauer: 3:45 h
- Distanz: 11,7 km
- Bergauf: 321 m
- Bergab: 280 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- StartHöhe: 227 m ü. d. M.GPS: 46.388765, 11.267958Sp162 Sp162 und Straße
Hallo Dietmar
ich war gestern im Frühlingstal unterwegs und es ist immer wieder ein tolles Erlebnis. Eines habe ich aber gelernt, bei solchen Vorhaben nie mehr ohne Knieschützer oder kleiner Isomatte loszuziehen und daß ich unbedingt einen Winkelsucher benötige. Schöne Fotos hast du geknipst und zeitlich besser getroffen, als letztes Jahr, da warst du eher spät dran :))
LG Siglinde
Hallo Siglinde,
ja Isomatte und Knieschützer und am besten noch ein „Toni“ (Arbeitsanzug) wären ideal *g* Ich bin aber eh nicht so der Detailfotograf, mehr der Rundumfotograf. Da geht es dann auch ohne Isomatte ;-). Für die ein zwei Detailfotos hat das Schwenkdisplay gereicht.
Lg
Dietmar
super seite konn i sogn, do konn i mir als extrem wonderer und mit meiner frau als normal wondererin die scheanschtn tourn aussuachn,
servus Walter, i a aus Tramin
Danke dir Walter! A Traminer, sel mocht mi natürlich neigirig. Mol schaugn ob i di af Facebook find…
Herrlich!
Ich kenne die Gegend und liebe sie! Der Beitrag lässt wunderschöne Erinnerungen in mir hoch kommen!
Vielen Dank!
Wünsche eine schöne Osterzeit!