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Wanderung vom Durnholzer See zur Jakobsspitze (Sarntal)

„Muasch unbedingt amol auf die Jakobsspitze, do isch es volle schean!“ Diese Aufforderung kam von meiner gipfelerfahrenen Schwester. Ok, heute ist es soweit, ich befolge ihren Rat.

Wir machen uns zu viert (die beste Freundin von allen, Ihre Schwester und ihr Freund und ich) auf den Weg ins Sarntal und zwar bis nach Durnholz (hinter Sarnthein) zum Durnholzer See (1.540 m ü. d. M.).

Durnholzer See und Durnholz im Sarntal
Durnholzer See und Durnholz im Sarntal

Der Durnholzer See ist auch im Hochsommer eiskalt und eignet sich daher zwar nicht zum Baden, aber eine Seerundwanderung ist der idyllische Bergsee allemal wert.

Wir vier wollen aber nicht um den Durnholzer See, sondern auf die die höchste Erhebung des Sarntals, auf die Jakobsspitze. Wir parken unser Auto etwas vor unterhalb des Durnholzer Sees, denn bis nach Durnholz ist die Straße nur für Berechtigte ausgewiesen.

Links am Durnholzer See vorbei beginnen wir die Bergtour zur Jakobsspitze. Am nördlichen Ende des Durnholzer Sees nehmen wir den Steig Nr. 5 und wandern durch den Wald steil bergauf. Belohnt werden wir mit einem herrlichen Blick auf den kristallklaren Bergsee.

Es dauert nicht lange bis wir eine asphaltierte Straße erreichen, der wir laut GPS folgen sollen. Trotz der Navigationshilfe schaffen wir es die Kreuzung mit dem Steig Nr. 5A zu verpassen. Ärgerlich, nun müssen circa 200 m zurück bevor wir den Steig Nr. 5A hoch wandern können.

Nachdem wir den Nadelwald hinter uns gelassen haben, treffen wir auf eine Heide voller Heidekraut (Erika Blumen). Über die noch blühende Heide wandern wir durch Latschen (Latschenkiefern). Die Landschaft präsentiert sich in einem satten Grün-Rot. Ein herrliches Farbenspiel.

Über uns ist schon das Gipfelkreuz zu sehen! Wir sind also guter Dinge. Die Bergtour scheint nicht so anstrengend zu werden wie gedacht.

Je höher wir kommen, desto mehr wechselt die Heide ihr Kleid. Erst geht sie in eine Almwiese über, dann in eine karge Berglandschaft mit spärlichem Grasbewuchs. Nach etwa 2 ½ Stunden erreichen wir das Tellerjoch auf 2.530 m Seehöhe.

Auf dem Weg zur Jakobsspitze
Auf dem Weg zur Jakobsspitze

Oh Schreck! Das Gipfelkreuz vor uns entpuppt sich als das falsche Ziel! Das ist nicht die Jakobsspitze! Wir müssen weiter.

„Ich kann ja hier warten“, bemerkt die beste Freundin von allen, als sie sieht wo wir hin müssen.
„Nein, wir kommen hier nicht mehr zurück, das ist eine Rundwanderung„, entgegene ich.
„Ok, dann wird es schon gehen“, sagt sie.

Die beste Freundin hat es ein wenig mit der Angst zu tun, denn der Steig vor uns entpuppt sich als ein Grat mit leichter Blockkletterei. Ich schätze den Schwierigkeitsgrad mal so ähnlich ein, wie den des Hasenöhrl.

Mir gefällt die Block-Kletterei. Ich fühle mich dabei nicht nur körperlich, sondern auch geistig voll gefordert, weil ich mich ständig konzentrieren muss, um jeden Schritt bedacht zu setzten. Dabei merke ich die Müdigkeit und die Anstrengung des Bergsteigens nicht 😉 .

Auf der Jakobsspitze

Nach circa 3,5 Stunden erreichen wir das Gipfelkreuz (2.700 m) auf der Jakobsspitze. Die beste Freundin von allen und ich haben einen kleinen Vorsprung auf unsere beiden Begleiter herausgewandert, sodass ich schnell ein 360° Foto erstellen kann, ohne dass die ganze Gruppe eine Ewigkeit warten muss.

Auf der Jakobsspitze in den Sarner Alpen
Auf der Jakobsspitze in den Sarner Alpen

Auf jedem Gipfel pfeift uns ein eiskalter Wind um die Ohren, außerdem haben wir Hunger. Deshalb halten wir uns nicht lange auf der Jakobsspitze auf und steigen über loses Geröll zur Flaggerschartenhütte (2.481 m) ab.

Bei der Flagger Schartenhütte

„Hallo, griast enk“, begrüße ich ein Paar, dass uns entgegen kommt und denke mir: „Irgenwie kenne ich die beiden“. Kurz darauf höre ich unter mir unsere Begleiter rufen: „Des sich jo dr Nochbor!“. Wo immer man auch hingeht, Traminer trifft man überall 😉

Gegen 15.00 Uhr erreichen wir die Flagger Scharten-Hütte und suchen uns ein sonniges Plätzchen auf der Terrasse. Leider pfeift uns der eisige Wind immer noch um die Ohren. Trotz strahlendem Sonnenschein will sich kein richtiges Wohlgefühl einstellen. Egal, wir essen und trinken, wie es sich für vier Bergtourengeher gehört und ich genehmige mir noch einen Klaren, der Kälte wegen! Latschenschnaps natürlich!

Lange bleiben wir nicht, wir brechen auf. Der Rückweg soll laut Tourenplanung länger sein als der Aufstieg.

Meine Wanderbegleiter und ich marschieren nun durch einen zuerst felsigen, dann mit einer kargen Wiese bedeckten Kessel in Richtung Tal. Wir erreichen nun die Latschen-Höhe und es wird etwas wärmer. Über Stock und Stein wandern wir, den Bergkessel hinter uns lassend, dem Wald entgegen.

Der Bergschuh

Plötzlich höre ich von hinter mir jemand toben! Was ist los – was ist passiert!? Der Uwe ist ganz rot im Gesicht, der Ärger ist nicht zu übersehen! Antwort bekommen wir keine aber er hebt seinen Fuß in die Höhe. Von seinem rechten Bergschuh hat sich die halbe Sohle gelöst und hängt nun ziemlich schlaff in Richtung Erdmittelpunkt. Sie hat sich natürlich vorne gelöst, so dass Uwe bei jedem Schritt Gefahr läuft, darüber zu stolpern. Ein Weiterkommen ist somit fast unmöglich!

Bergschuh kaputt 🙂

Was tun? Bergrettung rufen? Nein. Den Uwe tragen? Nein. Der Uwe muss barfuss weiter? Auch nein. Die beiden Frauen haben die rettende Idee. Sie montieren Uwes Hose auseinander und organisieren sich so eine elastische Schnur. Ein zwei Schlingen rund um Sohle und Schuh, das Flickwerk ist perfekt und wird hoffentlich halten.

Scherzend und den Uwe neckend geht es nun weiter. Der Wanderweg führt uns durch den Wald. Er zieht sich in die Länge, aber abwärts ist ja bekanntlich nicht so streng. Wir wandern rechts an der Seebalm-Hütte vorbei. Nun wird der Steig breiter und mausert sich zu einem Forstweg und dann zu einer asphaltierten Straße.

Nach 7 Stunden Wanderung erreichen wir die Nordseite des Durnholzer Sees, wo natürlich die obligatorische Seerundwanderung nicht fehlen darf. So beenden wir unsere Wanderung im Herzen Südtirols, dem wunderschönen Sarntal, mit einem Spaziergang rund um den in der Abenddämmerung versinkenden Bergsee.

Fotos Durnholzer See, Jakobsspitze, Flaggerscharten Hütte

Rundwanderung Durnholzer See – Jakobsspitze

Akt. Position: -km, -m
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50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)

Eckdaten der Tour

Wanderung vom Durnholzer See zur Jakobsspitze (Sarntal)

  • Dauer: 7:05 h
  • Distanz: 18,3 km
  • Bergauf: 1.280 m
  • Bergab: 1.299 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Bergtouren
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Sarntaler Alpen
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 2.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 1.470 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 2.705 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 18,3 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 7,8 Kilometer und 1.280 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 18,9 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 10,1 Kilometer und 1.299 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 14,8 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 9:10 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 7:05 Stunden.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 2.629 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

7 Kommentare über “Wanderung vom Durnholzer See zur Jakobsspitze (Sarntal)”

  1. Eveline says:

    Da friert’s mich ja schon, wenn ich die Wadln anschau 😉

    Hallo Dietmar,
    wieder ein schöner Bericht, die Bilder machen Lust zum Nachwandern und deine Panoramen sind sowieso der Hammer!
    Meine faule Seite sagt, dass ich da trotzdem keine 7 Stunden hinlatsch *lach – aber man weiß ja nie, es klingt gut….

    Färben sich die Weinberge schon?
    Ich wär so gern….. *hach*

    Liebe Grüße!
    Eveline

  2. admin says:

    Hallo Eveline,

    die Wadln die du da siehst haben immer, einfach notorisch, zu kalt. Beim Aufstieg war es nämlich warm genug, nur am Gipfel und auf der Flagger Schartenhütte war es kalt.

    Ja, seit einer Woche beginnt sich das Laub in den Wäldern, Weinbergen und Obstwiesen zu färben. In ein zwei Tagen werden wir ein richtiges goldenes Herbstpanorama haben, sodass man so richtig Lust zum „Törggelen“ bekommt.

    Grüße aus dem Süden
    Dietmar

  3. Eveline says:

    *lol* dann müssen’s die von der besten Freundin von allen sein 🙂

    Achmensch, am liebsten möcht ich gleich losfahren…….. *seufz*

    Liebe Grüße, Eveline

  4. Dietmar says:

    Einfach am Wochenende ins Auto und ab nach Südtirol 😉

    Ok, der Rückweg ist etwas „unfein“, vor allem wenn man/frau beim „Törggelen“ war. Das muss ich zugeben.

    Grüße

    Dietmar

  5. Eveline says:

    Wenn’s nur so einfach wäre….. ich muss arbeiten :-((

    *schluchz* 😉

    Griassle, Eveline

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