Pünktlich Anfang März ist es wieder soweit: Im Frühlingstal sprießen die Schneeglöckchen. Diese temperaturunempfindlichen Frühlingsboten trotzen auch heuer wieder dem kurzen Kälteeinbruch, der Südtirol in diesen Tagen gefangen hält.
Für uns Unterlandler ist der Frühlingstalspaziergang fast schon ein Muss. Und so machen wir uns an diesem Wochenende auf, um das Erwachen der Natur hautnahe mitzuerleben. Vorbei am Kalterer See, der still und glatt wie ein Spiegel daliegt, erreichen wir den Radweg nach Montiggl.
Acht Grad sind nicht recht viel, trotzdem ist es in der mäßig scheinenden Sonne mit entsprechender Kleidung angenehm warm.
Entlang der Weinberge wandern wir bis zum südlichen Ende des Frühlingstals. Man könnte die Frühlingswanderung auch etwas weiter südlich beginnen und über den Forstweg bis zum Beginn des Frühlingstales gelangen, doch dieser Weg erscheint mir etwas langweilig.
Ich bevorzuge den Weg, der zwischen den frisch geschnittenen und dadurch intensiv duftenden Rebanlagen des Weinanbaugebietes Kalterer See hindurchführt. Direkt zwischen dem Kalterer See und Kaltern gelegen genießen diese Reben hier das milde Klima und wir ihren herb-frischen Duft.
Mitten im Naturschutzgebiet
Das Hinweisschild Naturschutzgebiet Montiggler Wald kündigt uns den südlichen Beginn des Frühlingstales an. Mal schauen, ob die zerstörerische Wirkung des Winters 2008/2009 noch sichtbar ist oder ob ein Jahr genügend Zeit war, um das Frühlingstal in seiner lieblichen Frühlingsidylle wieder erblühen zu lassen.
Der Wald indes präsentiert sich ziemlich aufgeräumt. Den Schmarotzern hat man buchstäblich die Füße weggeschnitten.
Umgestürzte Bäume wurden aufgeschnitten, Geäst aufgeräumt. Es ist ziemlich viel Arbeit investiert worden, um das Frühlingstal wieder heraus zu putzen, auch wenn der eine oder andere Baum wohl erst diesem Winter seine Standfestigkeit verloren hat.
Die Schneeglöckchen sind heuer nicht ganz so zahlreich wie im letzten Jahr, aber immerhin. Das kleine Bächlein wird an seinen Rändern noch von ein wenig Eis umrahmt und kleine Eiszapfen ragen von bemoosten Steinen ins Wasser hinein. Die Kombination von Schneeglöckchen und Eis, das habe ich im Frühlingstal noch nie gesehen. Ist aber besonders reizvoll.

Wir hüpfen über das Bächlein, um auf die, bachaufwärts gesehen linke, die schönere Seite zu gelangen.
Familien mit Kindern, Paare, Senioren, Urlauber, Fotografen, das Frühlingstal scheint heute nicht nur uns beide aus der warmen Stube gelockt zu haben. Auch eine Gruppe Grödner oder Gadertaler, jedenfalls höre ich ein paar ladinische Worte, zieht an uns vorbei.
Die weißen Glöckchen am Wegesrand lassen Frühlingsgefühle aufkommen. Wir genießen den gemütlichen Spaziergang. Aber halt, so ganz stimmt das nicht: Die beste Frau von allen hat wieder einmal zu kalt. Aber ich kann garantieren, dass es tatsächlich gar nicht kalt ist, sondern eher schon angenehm warm.
Während sich das leise Rinnsal seinen Weg vom Montiggler See in Richtung Kalterer See bahnt und dabei gemächlich an den weißen Glöckchen vorbei über moosbewachsene Steine plätschert, spazieren wir im Gänsemarsch die wenigen Stufen der einzigen Steigung empor.
Hier und da ein Foto, dann links die Forsthütte, in der die Feuerwehr für diese zwei, drei Wochenenden wieder ihren Ausschank eingerichtet hat, da ein Hallo, dort ein Grüß Gott und schon sind wir am nördlichen Ende des Frühlingstales.

Wir gehen natürlich weiter bis zum großen Montiggler See, besser gesagt bis vor den Montiggler See, wo uns ein Steg durch das noch eingefrorene, aber geschnittene Schilfbiotop bis hinüber zur Montiggler Lido führt.
Doch wir verschmähen das Lido und wandern rechts am 4-Sterne Gartenhotel Moser vorbei. Dabei stellen wir einmal mehr mit Erstaunen fest, wie gelungen hier bei uns in Südtirol die meisten Hotels in die Naturlandschaft eingebettet sind. Die Weinstraßen Hotels der Brüder Moser sind dafür aber auch wirklich ein besonders gelungenes Beispiel.
Für einen Moment schweifen unsere Gedanken zurück zu unserem letzten Urlaub in Zell am See, genauer gesagt zum Hotel Tirolerhof. Auch das war wunderschön, hatte eine tolle Lage mitten in Zell am See, aber so ein Südtiroler Hotel inmitten der Natur, wie z.B. ein Hotel Moser direkt am Montiggler See, ist schon etwas ganz Besonderes. Da möchten wir auch gerne Urlaub machen. Nur schade, dass wir so in der Nähe wohnen 😉
Unser Rückweg ist der gleiche wie der Hinweg. Es würde sich zwar auch eine Variante durch das Dörfchen Montiggl hindurch und später eine längere über Kaltern anbieten, aber wir wollen natürlich lieber nochmals durchs Frühlingstal.
Und wieder ein Hallo links, ein Grüß Gott recht, im Gänsemarsch hinter einer Familie hinterher, rechts ausstellen, links ausstellen. Klingt hektisch ist es aber nicht! Gemütlich spazieren, den Frühling einsaugen, die erwachende Natur spüren und diese schöne Atmosphäre mit Mitbewohnern dieses Erdballs teilen – das ist es, was den Spaziergang durchs Frühlingstal in jedem Jahr wieder so erlebenswert macht.

Denn diese kleine Tour ist mehr als nur ein Spaziergang in der milden Frühlingssonne, sie ist ein Lebensgefühl, das zu einem guten Start in den Frühling einfach dazugehört.
Ein Muss für Südtiroler aller Couleur und für Urlauber, die den Frühling bei uns im warmen Süden willkommen heißen wollen.
GPS-Daten des Spazierganges vom Kalterer See durchs Frühlingstal zum Montiggler See
Akt. Position: -km, -m
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Eckdaten der Tour
Frühlingswanderung – Kalterer See – Frühlingstal – Montiggler See
- Dauer: 2:45 h
- Distanz: 7,6 km
- Bergauf: 359 m
- Bergab: 222 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- Großer Montiggler SeeHöhe: 484 m ü. d. M.GPS: 46.421168, 11.287218Lago Grande Di Monticolo
- Jausenstation (nur im März)GPS: 46.409762, 11.26990007-MRZ-10 3:21:54PM
- Nördliches Ende FrühlingstalHöhe: 451 m ü. d. M.GPS: 46.412830, 11.27227007-MRZ-10 3:10:29PM
- StartHöhe: 274 m ü. d. M.GPS: 46.397081, 11.264255Weinbauflächen
- Südliches Ende FrühlingstalHöhe: 336 m ü. d. M.GPS: 46.402992, 11.265648Mischwald
Fotos Frühlingstal
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